Rn 1

Die Vorschrift über die Lebenspartnerschaft wurde am 1.8.01 durch das LPartG eingefügt und mit Wirkung vom 1.1.05 durch Einfügung der damaligen I S 3 und 4 (heute I S 2 und 3) aktualisiert. I wurde mit Wirkung vom 1.9.09 (Versorgungsausgleich; BGBl 09 I 700) und vom 18.6.11 (Unterhalt; BGBl 11 I 898) angepasst. Eine weitere Änderung des I S 4 aF erfolgte durch das AnpG zur ROM III (BGBl 13 I 101; intertemporal Art 229 § 28 II: Verfahrenseinleitung ab 30.1.13). II S 3 wurde durch G vom 20.11.15 (BGBl 15 I 2010) angefügt. Außerdem wurde die erbrechtliche Sonderregelung in I 2 aF gestrichen (G zum Int Erbrecht vom 29.6.15, BGBl 15 I 1042; intertemporal Art 83 I EuErbVO: Erbfälle ab 17.8.15). Die die Wirkungen beschränkende ›Kappungsgrenze‹ (IV aF) wurde bei Zulassung der gleichgeschl Ehe ersatzlos gestrichen (dazu Mankowski IPRax 17, 541, 542). Art 17b I, II u IV wurden durch das IntGüRVGEG geändert (Art 2 Nr 8, BGBl 18 I 2573; dazu RegE BTDrs 19/4852 S 39), s Art 15 Rn 38. Haben Lebenspartner ihre Partnerschaft vor dem 29.1.19 eintragen lassen u ab diesem Zeitpunkt keine Rechtswahl nach der EuPartVO getroffen, so fällt die Partnerschaft nicht in den Anwendungsbereich der Neuregelung. Daher ist Art 17b I S 1 sowie II S 2 u 3 in der bis einschließlich 28.1.19 geltenden Fassung weiter anzuwenden (Art 229 § 47 III EGBGB; dazu RegE BTDrs 19/4852 S 40). Für registrierte Lebensgemeinschaften von gleichgeschlechtlichen Partnern wurden mit Art 17b die meisten hier einschlägigen materiell-rechtlichen Anknüpfungsgegenstände normiert. Verfahrensrechtliche Regelungen finden sich in § 103 FamFG (s.u. Rn 12). – Reformvorschlag Gruber IPRax 21, 39 ff. Ab 1.1.23 kommt Art 15 nF (gegenseitige Vertretung) entsprechend zur Anwendung (Art 17b II nF; G v. 4.5.21, BGBl I 882; dazu Wagner FamRZ 22, 405, 412).

 

Rn 2

Demgegenüber vorrangige staatsvertragliche Regelungen gibt es nicht. Bei Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehe wurde der damalige IV eingeführt (G v 20.7.17 BGBl 17 I 2787), s Rn 23 ff. Haben die Ehegatten die Ehe vor dem 29.1.19 geschlossen u ab diesem Zeitpunkt keine Rechtswahl nach der EuGüVO getroffen, sind die Art 3a, 15, 16, 17a sowie 17b IV EGBGB in ihrer bis einschließlich 28.1.19 geltenden Fassung weiter anzuwenden (Art 229 § 47 II Nr 2 EGBGB; dazu RegE BTDrs 19/4852 S 40). IV ist durch IV u V durch das EheRAnpG mit Wirkung zum 22.12.18 ersetzt worden (BGBl 18 I 2639), was zu einer weitgehenden Gleichstellung mit der verschiedengeschlechtlichen Ehe geführt hat.

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