Rn 4

Hat der Anspruchsteller den Beweis (Rn 3) erbracht, muss der Anspruchsgegner beweisen, dass kein Verstoß gegen AGG vorliegt, entweder, (1) weil trotz Indiztatsachen ausschließlich andere als in § 1 genannten Gründe zu der ungünstigeren Behandlung geführt haben (BAG NZA 20, 851 [BAG 23.01.2020 - 8 AZR 484/18]; 19, 1492 [BAG 20.03.2019 - 7 AZR 237/17]; zB der ArbG/Anbieter nicht wusste, dass ein Merkmal nach § 1 vorlag [BAG NZA 14, 303 [BAG 17.10.2013 - 8 AZR 742/12], anders speziell zu § 164 I SGB IX, BAG AP 9 zu § 15 AGG]; zur Kausalität s § 7 Rn 4), (2) die Benachteiligung nach §§ 5, 8–10, 20 gerechtfertigt war (§ 8 Rn 8 ff, § 10 Rn 8 ff) oder (3) das Vorgehen des Benachteiligten rechtsmissbräuchlich war (BAG NZA 17, 310 [BAG 11.08.2016 - 8 AZR 4/15], s § 2 Rn 4, § 3 Rn 8). Beweismaß: Vollbeweis (BAG NZA 20, 851 [BAG 23.01.2020 - 8 AZR 484/18]). Der Anspruchsgegner wird daher idR Auswahlkriterien (s Rn 6 aE) und Gründe für die Entscheidung offenlegen müssen. Gegen Schadensersatzansprüche gem § 15 I kann er auch fehlendes Verschulden einwenden und beweisen (§ 15 Rn 4).

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