Recruiter suchen neue Strategien gegen Nachwuchsmangel

Bereits jedes zweite Unternehmen beobachtet einen Mangel an Young Professionals; bei Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind es fast zwei Drittel. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bitkom Research GmbH im Auftrag des Business-Netzwerks Linkedin mit 281 befragten Unternehmen.
Personaler suchen auch außerhalb Deutschlands nach Nachwuchskräften
Dem Mangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt wollen einige Personaler mit Weiterbildung begegnen, wie eine Studie von TNS-Infratest zeigt. Andere Unternehmen setzen auf überarbeitete Recruiting-Strategien: "Die Hälfte aller befragten Unternehmen gab an, ihre Strategie für die Nachwuchsgewinnung bewusst verändert zu haben, um Young Professionals gezielter ansprechen zu können", erläutert Till Kaestner, Geschäftsleiter von LinkedIn in der DACH-Region. Weitere 16 Prozent planen dies bereits fest ein.
Einige Unternehmen setzen dabei auf die Anwerbung von Nachwuchs aus dem Ausland. Sechs Prozent der Befragten beschäftigen bereits heute ausländische Young Professionals, bei den großen Unternehmen sind es 14 Prozent. Zwölf Prozent planen innerhalb der nächsten zwölf Monate Nachwuchs aus dem Ausland einzustellen. Tatsächlich sind nach Meinung der Befragten die gesuchten Qualifikationen im Ausland besser verfügbar als auf dem heimischen Markt: Young Professionals mit Qualifikationen im Bereich IT und Telekommunikation halten so zwei Drittel der Unternehmen im Ausland für verfügbar.
Unternehmen haben Probleme mit dem Recruiting im Ausland
Die Suche dauert im Ausland allerdings erheblich länger: Bei fast der Hälfte der Unternehmen (46 Prozent) dauert der Einstellungsprozess von ausländischen Nachwuchskräften länger als sechs Monate. Inländische Young Professionals sind in neun von zehn Fällen (89 Prozent) innerhalb eines halben Jahres eingestellt.
„Jedes vierte Unternehmen klagt über zu hohe bürokratische Hürden, etwa was das Aufenthalts- und Zuwanderungsrecht angeht. Und jedes fünfte Unternehmen scheut den hohen Aufwand bei der Rekrutierung“ so Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research. Die Politik habe auf Initiative und mit Unterstützung der Wirtschaft wichtige Schritte wie die Blue Card für eine einfachere Zuwanderung auf den Weg gebracht. „Die Verfahren könnten aber noch einfacher sein, etwa bei der Aufenthaltsbefristung. Unser Ziel muss sein, dass Deutschland in die erste Liga der Einwanderungsländer für Fachkräfte und Young Professionals aufrückt“, so Pols.
Ansprache von potentiellen Kandidaten läuft verstärkt online
Ein weiteres Merkmal der geänderten Recruiting-Strategien: Onlinekanäle rücken noch stärker in de Vrodergrund: 69 Prozent der Unternehmen haben sich hier bereits verstärkt, ein Großteil will dieses Engagement zukünftig noch weiter ausbauen. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt werden soziale Netzwerke und Business-Netzwerke bereits von 79 Prozent der Unternehmen zur Ansprache von Nachwuchskräften eingesetzt, weitere zwölf Prozent wollen hier künftig vertreten sein. Für die Nachwuchssuche im Ausland nutzen bisher 65 Prozent der Unternehmen digitale Netzwerke, während über ein Viertel der Befragten konkrete Zukunftspläne in der Schublade hat. Gefragt nach bisherigen Erfahrungswerten zeigt sich: Erfolg ist bei Weitem nicht nur den Konzernen vorbehalten. Besonders beim Recruiting von ausländischen Young Professionals bewerten Mittelständler die Nutzung sozialer und Business-Netzwerke sogar als erfolgreicher (63 Prozent, Großunternehmen 44 Prozent).
Employer Branding ist weiter im Kommen
Der professionelle Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke vor allem mit Hilfe von digitalen Mitteln und Sozialen Netzwerken, wird bisher vor allem von großen Unternehmen eingesetzt (47 Prozent) – doch immerhin ein Viertel der kleinen und mittelgroßen Unternehmen hat die Notwendigkeit erkannt und investiert in diesen Bereich.
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