Energiepreise: Gasspeicherumlage fällt ab 2026 weg
Die Regierung will mit der Abschaffung der Gasspeicherumlage Verbraucher bei den Gaspreisen entlasten. Der Bundestag hat nun die Gesetzesänderung dazu beschlossen. Ab Januar 2026 soll die Umlage dann nicht mehr erhoben werden.
Laut Gesetzentwurf macht die Umlage für Haushaltskunden rund 2,4 Prozent und für Großkunden aus der Industrie fünf Prozent des Gaspreises aus. Bei zuletzt 2,89 Euro pro Megawattstunde könnte zum Beispiel ein Vierpersonenhaushalt je nach Verbrauch rund 30 bis 60 Euro pro Jahr einsparen.
Abschaffung der Gasspeicherumlage: Überblick
Die Abschaffung der Gasspeicherumlage zum 1.1.2026 ist im vierten Gesetz zur Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG-Novelle) geregelt. Im Bundestag wurde der Regierungsentwurf am 5.11.2025 mit den Stimmen der Koalitionspartner Union und SPD beschlossen. Grüne und AfD lehnten die Reform ab, die Linke enthielt sich.
Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes (Regierungsentwurf)
Bis zum 31.12.2025 gelten folgende Regelungen:
- Die Umlage wird weiter erhoben, um den negativen Saldo auf dem Gasspeicherumlagekonto auszugleichen. Konkret geht es um die Kosten für die staatlich angeordnete Befüllung der Speicher nach der Energiekrise 2022, um eine Gasmangellage zu verhindern. Eigentlich war vorgesehen, den bis Ende 2027 durch die Umlage auszugleichen.
- Die bis Ende 2025 aufgelaufenen Kosten von bis zu 3,4 Milliarden Euro übernimmt der Bund einmalig mit Mitteln aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF).
- Nach Inkrafttreten der Änderung im Energiewirtschaftsgesetz wird der negative Saldo spätestens bis Ende 2025 vollständig aus dem Bundeshaushalt ausgeglichen. Das hatte die Bundesregierung im Haushaltsentwurf für 2025 bereits beschlossen.
Abschaffung Gasspeicherumlage: Alle wichtigen Informationen
"Stadtwerke und kommunale Versorger werden den Wegfall der Gasspeicherumlage 1:1 an die Kunden weitergeben", versprach der Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), Ingbert Liebing.
Die Grünen kritisierten, das Geld solle lieber für echte Klimaschutzinvestitionen wie Wärmepumpen und Dämmung genutzt werden. Fossiles Gas sei nicht klimafreundlich. Auch die Linke beklagte, es gehe nicht um Zukunftsinvestitionen, stattdessen müsse die Stromsteuer für alle gesenkt und ein Klimageld ausgezahlt werden.
Vorerst keine generelle Stromsteuersenkung
Die Abschaffung der Gasspeicherumlage ist Teil eines angekündigten Maßnahmenpakets zur Entlastung bei den Energiepreisen. Weitere Schritte zur Entlastung bei den Energiepreisen sind:
- Die Senkung der Stromsteuer soll ab 2026 weiter und auf Dauer gelten. Damit werden alle produzierenden Unternehmen sowie die Land- und Forstwirtschaft entlastet, also auch mittelständische Betriebe.
- Der Bund will außerdem ab dem 1.1.2026 einen Teil der Übertragungsnetzentgelte und Umlagen übernehmen: Geplant ist ein Zuschuss von 6,5 Milliarden Euro. Das soll Verbrauchern und Unternehmen zugute kommen.
Die Entlastungen sind im Haushaltsentwurf 2026 angelegt und finanziert. Der befindet sich noch im parlamentarischen Verfahren.
Stromsteuer: Senkung für alle im Koalitionsvertrag
Im Koalitionsvertrag hatten CDU, CSU und SPD eigentlich angekündigt, die Stromsteuer für alle senken zu wollen, wenn auch unter Finanzierungsvorbehalt. Dort steht wörtlich:
"Wir wollen Unternehmen und Verbraucher in Deutschland dauerhaft um mindestens fünf Cent pro kWh mit einem Maßnahmenpaket entlasten. Dafür werden wir als Sofortmaßnahme die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß senken und Umlagen und Netzentgelte reduzieren."
Die Entscheidung, die Stromsteuer zunächst nicht für alle zu senken, wurde mit Haushaltszwängen begründet und damit, dass die Entlastung der Industrie Priorität habe, um Jobs zu sichern. Vertreter der Regierungsfraktionen im Bundestag dringen weiter darauf. "Die Möglichkeit einer breit angelegten Senkung der Stromsteuer besteht weiterhin», sagte Unionsfraktionsvize Sepp Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "In einem Bundeshaushalt von 500 Milliarden Euro lässt sich durchaus ein Prozent Einsparpotenzial realisieren."
Ähnlich äußerte sich die energiepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Nina Scheer: "Nach wie vor gilt, dass der Koalitionsvertrag eine Stromsteuersenkung sofort, für alle, auf das europäische Mindestmaß vorsieht." Das sollte auch umgesetzt werden.
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