Forschungsprojekt DROPS: Digitale Standards für Smart Buildings

Das Ziel: intelligentere Städte. Der Weg dahin: klügere Gebäude und digital vernetzte Quartiere. Eine vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Initiative entwickelt dafür im Forschungsprojekt DROPS offene Datenstandards für Smart Buildings, die sich zu Smart Cities verdichten sollen.

Digitale Vernetzung fördert Effizienz, Komfort und Nachhaltigkeit – trotzdem sind viele Immobilien längst nicht so klug, wie sie technisch betrachtet sein könnten, schreiben die Initiatoren des Forschungsprojekts DROPS (Datenstandards für Ressourcen-optimierte Produktions- und Serviceprozesse in Gebäuden und Quartieren) in einer gemeinsamen Mitteilung.

Insellösungen seien der Normalfall, plattformübergreifender Austausch eine Seltenheit. Smart Buildings benötigten aber "eine gemeinsame Sprache, um die babylonischen Zustände zu überwinden", so die Beteiligten aus Wirtschaft und Wissenschaft.

Der Bau- und Immobilienberater Drees & Sommer, der Projektentwickler Strabag Real Estate, der digitale Bewirtschaftungspartner Reos und die HafenCity Universität Hamburg haben sich deshalb zusammengetan, um mit DROPS einheitliche, offene Datenstandards zu entwickeln. Die endgültigen Ergebnisse werden voraussichtlich im Jahr 2024 vorgelegt. Gefördert wird die Initiative mit 2,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Die Standards: Von BIM bis IoT

Zu den betriebsrelevanten Daten zählen der Initiative zufolge alle in der Bau- und Planungsphase gesammelten Informationen zum Building Information Modeling (BIM) und der verwendeten Materialien (Data of Material – DoM), ebenso wie die automatische Steuerung und Daten-Kommunikation von Internet-of-Things (IoT)-Geräten über standardisierte Schnittstellen.

Die Voraussetzungen für die digitale Vernetzung von Gebäuden will das Forschungsprojekt bereits in der Konzeptionsphase schaffen. Hier soll der DoM-Standard helfen, Materialien kreislaufkonsistent einzusetzen, um das Abfallaufkommen im ressourcenintensiven Bausektor zu senken. Die Materialien werden dann per Codierung mit dem digitalen Gebäudemodell (BIM) sowie einem physikalischen Bauteilkatalog verbunden.

"Auf dieser Basis lassen sich Stoffe nach ihrem Abfall- und Verwertungsaufkommen im Lebenszyklus bewerten und umweltschonende Alternativen identifizieren", teilt das Projektteam mit. Der Standard zum IoT berücksichtigt die notwendigen Technologievoraussetzungen für Funktionen wie Brandschutz, Sicherheit, Beleuchtung oder Klimatisierung bereits im Planungsstadium.

DROPS: Entwicklung in drei Stufen

Um sicherzustellen, dass die offenen Standards auch wirklich praxistauglich sind, entwickelt das DROPS-Team dreistufig: Zuerst gibt es Anforderungsanalysen, dann werden unter Laborbedingungen Software-Prototypen inklusive IoT-Integration konzipiert und schließlich werden die Ergebnisse in einem Bauvorhaben in Hamburg erprobt.

Drees & Sommer übernimmt in dem Forschungsvorhaben die Konsortialführung. Die Entwicklung der Datenstandards und die Hardware-Auswahl verantwortet federführend Reos, deren Praxis-Erprobung obliegt vorrangig Strabag Real Estate. Während der Projektdauer evaluiert die HafenCity-Universität die Ergebnisse aus der interdisziplinären Perspektive und reflektiert grundlegende Systementscheidungen kritisch.

Zum Forschungsprojekt DROPS


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Schlagworte zum Thema:  Smart Home, Gebäude, Digitalisierung