vdp: Kredite für Wohnimmobilien sind wieder der Schlager

Im ersten Quartal 2025 vergaben Banken neue Finanzierungen für Häuser und Wohnungen in Höhe von 24,4 Milliarden Euro – das ist knapp ein Drittel mehr als vor einem Jahr, teilt der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) mit. Das Neugeschäft erreicht einen neuen Höchstwert.

Banken in Deutschland vergeben wieder mehr Immobilienkredite – vor allem für Wohnungen und Häuser. Im ersten Quartal 2025 stellten die im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute für Wohnimmobilien Finanzierungen in Höhe von 24,4 Milliarden Euro zur Verfügung, das ist knapp ein Drittel (31,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Vor allem eine Wohnform ist begehrt.

Deutlich mehr Kredite für Wohnimmobilien

Besonders groß fiel das Plus bei Krediten für Mehrfamilienhäuser mit rund 51 Prozent aus, so der Verband, der die wichtigsten Immobilienfinanzierer in Deutschland vertritt, etwa die Deutsche Bank, Landesbanken und große Sparkassen.

"Vor allem der Wohnimmobilienfinanzierungsmarkt ist zu Beginn dieses Jahres spürbar angesprungen", sagte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Allerdings kämen die Zuwächse teils von einem niedrigen Niveau aus. Häuser und Wohnungen haben sich nach einem jahrelangen Boom seit dem Höhepunkt 2022 spürbar verbilligt. Auslöser war ein starker Zinsanstieg, der Kredite teurer machte. Da auch die Baukosten kräftig stiegen, gaben viele Menschen die Pläne für den Hausbau oder Immobilienkauf auf. Verkäufer mussten ihre Preisvorstellungen senken.

Die Zahlen zeigen laut Tolckmitt, dass der deutsche Immobilienmarkt wieder Fahrt aufnimmt und sich auch Investoren wieder zunehmend engagieren – gerade bei Mehrfamilienhäusern. Und auch für Gewerbeimmobilien seien wieder mehr Kredite vergeben worden: Das Volumen belief sich auf 11,7 Milliarden Euro, das sind 11,4 Prozent mehr als im Auftaktquartal 2024, aber ein Minus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Das Immobilienfinanzierungsvolumen insgesamt stieg im Jahresvergleich laut Pfandbriefbanken um 24,5 Prozent auf 36,1 Milliarden Euro. Gegenüber dem direkten Vorquartal belief sich das Plus auf 19,1 Prozent.

Immobilienpreise: Stärkster Anstieg seit Mitte 2022

Seit dem vergangenem Sommer haben sich die Immobilienpreise stabilisiert, zuletzt zogen die Preise kräftig an. Im ersten Quartal 2025 waren Wohnimmobilien im Bundesschnitt 3,6 Prozent teurer als im ersten Quartal 2024, berichtete der vdp jüngst.

Auch bei den Mieten ging es deutlich nach oben. Dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) zufolge haben sich Häuser und Wohnungen innerhalb zwölf Monaten so stark verteuert wie seit Mitte 2022 nicht mehr.

Zuletzt haben sich die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite im Schnitt bei rund 3,5 Prozent stabilisiert. Michael Voigtländer, Immobilienexperte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW), glaubt, dass sich Häuser und Wohnungen dieses Jahr weiter moderat verteuern. "Die verbreitete Stimmung ist nicht mehr, dass es noch lohnt zu warten", sagte er kürzlich bei einer Veranstaltung des Maklers Von Poll Immobilien. "Ich glaube, dass sich viele Menschen an die gestiegenen Zinsen gewöhnen." Das Zinsniveau werde absehbar wohl nicht sinken.


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dpa

Schlagworte zum Thema:  Immobilienfinanzierung, Zinsen