ERP-System: 30 Prozent der Verwalter denken über Wechsel nach
Das Tätigkeitsfeld von Immobilienverwaltungen entwickelt sich dynamisch. Da muss auch die ERP-Software Schritt halten. Viele Unternehmen legen Wert auf KI-Integration und würden dafür auch den Anbieter wechseln. Was sonst am Markt gefragt ist, zeigt eine Branchenumfrage des Verbands der Immobilienverwalter (VDIV) Deutschland.
ERP-Systeme: Mehrheit der Verwalter zufrieden
Der Markt für ERP-Software für Immobilienverwaltungen ist vielfältig, es gibt für einen relativ kleinen Markt viele Anbieter und Produkte. Laut VDIV sind bei den befragten Unternehmen 49 verschiedene Programme im Einsatz. Am häufigsten genannt wurden Domus ERP (15,5 Prozent), Powerhaus (10,2 Prozent) und Immoware24 (9,9 Prozent).
Die Mehrheit (72,7 Prozent) der Umfrageteilnehmer sind mit dem derzeit genutzten ERP-System eher (49,8 Prozent) oder voll und ganz zufrieden (22,9 Prozent). Überhaupt nicht zufrieden sind 6,5 Prozent.
ERP-System: Kritik an Flexibilität und Innovation
Knapp zwei Drittel (64,4 Prozent) der vom VDIV befragten Immobilienverwaltungen schätzen ihr ERP-System als benutzerfreundlich ein. Häufigster Kritikpunkt ist aber die mangelnde Flexibilität des ERP-Systems, sich an die Anforderungen des jeweiligen Nutzers anzupassen.
Die zunehmende Dynamik am ERP-Markt und die Übernahme von Anbietern sorgt für eine neue Sensibilität. Vor allem die Serviceorientierung und Zukunftsfähigkeit der ERP-Systeme rückt in den Fokus: 46,1 Prozent der Verwaltungen stellen sowohl diese als auch die Innovationskraft ihres Anbieters in Frage.
Wechsel des ERP-Anbieters: KI ist ein Thema
Mehr als jede zehnte (12,1 Prozent) Verwaltung hat wegen der Marktentwicklung den Entschluss gefasst, den Anbieter zu wechseln, knapp jede fünfte (18,6 Prozent) denkt aufgrund dessen aktiv darüber nach. Für nur rund ein Drittel (39,3 Prozent) der Unternehmen ist ein Wechsel kein Thema – vor allem für größere Unternehmen ist er besonders kostenintensiv und zeitaufwändig. 30 Prozent der Immobilienverwaltungen sind sich noch unsicher und beobachten den Markt zunächst weiter.
Ausschlaggebende Faktoren für die Wahl eines neuen Systems sind unabhängig von der Unternehmensgröße bessere Funktionalitäten und die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI), die vor allem für große Unternehmen ab 3.000 verwalteten Einheiten überdurchschnittlich oft ein wichtiger Aspekt (54,1 Prozent) ist.
ERP-Anbieter soll Partner für die Zukunft sein
Ein Hemmnis ist der Aufwand, den ein ERP-Systemwechsel mit sich bringt und der nicht immer reibungslos verläuft. 61 Prozent der Befragten gehen von einem hohen zeitlichen Aufwand für einen Systemwechsel aus. Jedes fünfte (20,4 Prozent) Unternehmen hält den Wechsel aus diesem Grund für nicht umsetzbar.
Die Hälfte (50,2 Prozent) aller Teilnehmer misst der Zusammenarbeit mit dem ERP-Anbieter eine sehr hohe Bedeutung für die langfristige Weiterentwicklung des Unternehmens bei und schätzt den ERP-Anbieter als zentralen Partner für die Zukunft. Die größten Bedenken bezüglich des eigenen ERP-Programms haben Immobilienverwalter bei der Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft des Anbieters, steigenden Kosten und nachlassender Servicequalität.
"Der unternehmerische Erfolg ist auch an ein sich stetig weiter entwickelndes innovatives ERP-System gekoppelt. Das sollten sowohl Immobilienverwaltungen als auch Softwareanbieter stets im Blick behalten", fastt VDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler die Ergebnisse zusammen.
Verwalter-Monitor
Der VDIV-Verwalter-Monitor "Die Zukunft von ERP-Systemen in der Immobilienverwaltung" fand vom 16.10.2024 bis 23.10.2024 als Online-Befragung statt. Teilgenommen haben 323 Immobilienverwaltungen, davon mehr als drei Viertel (77,1 Prozent) mit bis zu 2.999 Verwaltungen. Im Mittel verwalten die Umfrageteilnehmer 2.200 Wohneinheiten.
Die Zukunft von ERP-Systemen in der Immobilienverwaltung (Download)
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