Rn. 287

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Der Zusammenhang mit der Einkunftsart nichtselbstständige Arbeit wird von der Rspr des BFH verneint, wenn die Leistung des ArbG in seinem ganz überwiegenden eigenbetrieblichen Interesse erfolgt (vgl BFH v 17.09.1992, VI R 75/79, BStBl II 1983, 39: Vorsorgeuntersuchung; BFH v 27.09.1991, VI R 3/87, BStBl II 1992, 365: Dienstreise-Kaskoversicherung; BFH v 04.06.1993, VI R 95/92, BStBl II 1993, 687: verneinend in Bezug auf die Veräußerung von Jahreswagen; BFH v 25.05.2000, VI R 195/98, BStBl II 2000, 690 (Ausnahmefall!): Gestellung eines Werkstattwagens für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte); BFH v 19.04.2021, VI R 43/18, BFH/NV 2021, 1127: Überlassung eines Feuerwehreinsatzfahrzeugs (Kommandowagen) an den Leiter der Freiwilligen Feuerwehr während seiner – wenn auch "ständigen" – Bereitschaftszeiten auch zur privaten Nutzung.

Nach BFH v 21.01.2010, VI R 51/08, BStBl II 2010, 700 kann die vom ArbG unentgeltlich gewährte Verpflegung für die Besatzung eines Flusskreuzfahrtschiffes im ganz überwiegenden eigenbetrieblichen Interesse des ArbG erfolgen. Zur unentgeltlichen Verpflegung von Profifußballspielern anlässlich der Heim- und der Auswärtsspiele sowie der Trainingslager als geldwerter Vorteil vgl FG Mchn v 03.05.2013, 8 K 4017/09, EFG 2013, 1407.

Die Übernahme der Kosten für die Massage bei ArbN, die an Bildschirmarbeitsplätzen tätig sind, kann nicht als Arbeitslohn zu erfassen sein, wenn sie einer spezifisch berufsbedingten Beeinträchtigung der Gesundheit der ArbN vorbeugt oder ihr entgegenwirkt, BFH v 30.05.2001, VI R 177/99, BStBl II 2001, 671; vgl aber auch BFH v 11.03.2010, VI R 7/08, BStBl II 2010, 763, wonach bei einer einheitlich zu beurteilenden Sachzuwendung eine Aufteilung in Arbeitslohn und Zuwendung im betrieblichen Eigeninteresse ausscheidet.

 

Rn. 288

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Dabei besteht eine Wechselwirkung zwischen dem eigenbetrieblichen Interesse des ArbG und der Bereicherung des ArbN: je höher die Bereicherung des ArbN, desto weniger kann das eigenbetriebliche Interesse des ArbG das Interesse des ArbN ganz erheblich überwiegen (vgl BFH v 11.04.2006, VI R 60/02, BStBl II 2006, 691; BFH v 11.03.1988, VI R 106/84, BStBl II 1988, 726; BFH v 02.02.1990, VI R 15/86, BStBl II 1990, 472); entscheidend ist eine Abwägung im Einzelfall (vgl BFH v 21.01.2010, VI R 51/08, BStBl II 2010, 700; BFH v 25.05.2000, VI R 195/98, BStBl II 2000, 690).

 

Rn. 289

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Bei einer einheitlich zu beurteilenden Sachzuwendung des ArbG (Übernahme von Kurkosten des ArbN durch den ArbG) scheidet eine Aufteilung der Zuwendung in Arbeitslohn und Zuwendung im betrieblichen Eigeninteresse aus, BFH v 11.03.2010, VI R 7/08, BStBl II 2010, 763.

 

Rn. 290

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Dagegen führen dem ArbN durch den ArbG zugewendete Vorteile, die die allgemeine Lebensführung betreffen, regelmäßig zu stpfl Einnahmen (vgl BFH v 27.09.1996, VI R 44/96, BStBl II 1997, 146 bzgl der unentgeltlichen Nutzung von Tennis- und Squashplätzen).

 

Rn. 291

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

vorläufig frei

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