Rz. 6

Für die Anzeige der Vorfälle bei land- und forstwirtschaftlichen, gewerblichen Betrieben und Betriebstätten ist die Gemeinde der Adressat, in der der Betrieb oder die Betriebstätte eröffnet[1], in die der Betrieb bzw. die Betriebstätte verlegt wird oder worden ist oder in der der Betrieb oder die Betriebstätte bis zur Aufgabe geführt worden ist.[2] Die Gemeinde hat daraufhin nach Abs. 1 S. 1 Hs. 2 das nach § 22 Abs. 1 AO für die Festsetzung und Zerlegung der Realsteuermessbeträge zuständige FA unverzüglich vom Inhalt der Mitteilung zu unterrichten. Ist die Anzeige irrtümlich beim FA erstattet worden, ist diese an die zuständige Gemeinde weiterzuleiten.[3] Da für die GrSt-Messbescheide das Lagefinanzamt[4] und für die GewSt-Messbescheide das Betriebsfinanzamt[5] zuständig ist, kann beim Auseinanderfallen der Zuständigkeiten eine Unterrichtungspflicht der Gemeinde gegenüber zwei FÄ bestehen. Im Übrigen darf das zuständige FA auch andere FÄ hierüber unterrichten.[6]

 

Rz. 7

Ist die Realsteuerfestsetzung nicht nach Art. 108 Abs. 4 S. 2 GG durch Landesgesetz auf die Gemeinden übertragen worden, sondern in der Landesfinanzverwaltung verblieben (so nur in den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen), so hat die den Betrieb oder die Betriebstätte eröffnende, verlegende oder aufgebende Person nach Abs. 1 S. 2 die Anzeige unmittelbar an das nach § 22 Abs. 2 AO zuständige Lagefinanzamt[7] oder Betriebsfinanzamt[8] zu richten.[9]

 

Rz. 8

Gegenüber dem FA bestehen bei Betriebseröffnung weitere Mitteilungspflichten über für die Besteuerung erhebliche rechtliche oder tatsächliche Verhältnisse gem. Abs. 1b.

[1] Abs. 1 S. 1.
[2] Abs. 1 S. 4.
[6] Ebenso Schallmoser, in HHSp, AO/FGO, § 138 AO Rz. 13; Brandis, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 138 AO Rz. 3.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Steuer Office Excellence. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge