Rz. 155

[Autor/Stand] Die Verjährung unterbrechen ferner der Haftbefehl (§ 114 StPO), der Unterbringungsbefehl (§ 126a StPO), der Vorführungsbefehl (§ 134 StPO) und die zu ihrer Aufrechterhaltung erlassenen Entscheidungen (§ 78c Abs. 1 Nr. 5 StGB ). Der Lauf der Verjährungsfrist wird nicht nach § 78c Abs. 1 Nr. 5 StGB durch einen Haftbefehl unterbrochen, der eine andere Tat betrifft (s. auch Rz. 138)[2]. Auch die Außervollzugsetzung eines Haftbefehls und die Abänderung von Haftverschonungsauflagen (§ 116 StPO) sind Entscheidungen im Sinne dieser Vorschrift, weil infolge des § 120 Abs. 1 StPO inzident auch über den Bestand des Haftbefehls entschieden wird[3].

[Autor/Stand] Autor: Heerspink, Stand: 01.04.2021
[2] BGH v. 26.6.1987 – 3 StR 216/87, HFR 1988, 300 für den Fall der Beihilfe zur Steuerhinterziehung.
[3] BGH v. 26.5.1993 – 5 StR 190/93, UR 1993, 393 = wistra 1993, 223 (224); Fischer68, § 78c StGB Rz. 15; krit. Saliger in NK5, § 78c StGB Rz. 55; a.A. Bosch in Schönke/Schröder30, § 78c StGB Rz. 13.

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