Den Steuerpflichtigen (Stpfl.) trifft die Nachweislast für den niedrigeren gemeinen Wert. Die Nachweislast geht über die reine Darlegungs- und Feststellungslast hinaus (u.a. BFH v. 10.11.2004 – II R 69/01, BStBl. II 2005, 259 = ErbStB 2005, 63 unter II.1.c] [Halaczinsky]).

Der Nachweis kann nicht dadurch geführt werden, dass der Stpfl. beantragt, das FG möge ein Sachverständigengutachten einholen (BFH v. 5.12.2019 – II R 9/18, BStBl. II 2021, 135 Rz. 13 m.w.N. = ErbStB 2020, 209 [Marfels]).

Macht der Stpfl. i.R.d. Einspruchsverfahrens geltend, der nach den Vorschriften des BewG typisiert ermittelte Grundbesitzwert sei zu hoch, bestehen ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Bescheides erst mit Eingang eines Nachweises i.S.d. § 198 BewG. Das gilt selbst dann, wenn bereits vorher Anhaltspunkte für einen niedrigeren gemeinen Wert vorliegen (zum Sachverständigengutachten: BFH v. 12.1.2021 – II B 61/19, BFH/NV 2021, 529 LS und Rz. 23 = ErbStB 2021, 137 [Knittel]).

Die Auferlegung der Nachweislast auf den Stpfl. ist verfassungsrechtlich unbedenklich (BFH v. 17.11.2021 – II R 26/20, BFH/NV 2022, 822 Rz. 21 m.w.N. = ErbStB 2022, 226 [Günther]).

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