Rz. 68

Soweit Kapitalerträge aus sonstigen Kapitalforderungen i. S. d. § 20 Abs. 1 Nr. 7 EStG dem Gläubiger nach dem 31.12.1992 und vor dem 1.1.2009 zufließen, hat die auszahlende Stelle davon den Zinsabschlag zum Steuersatz von 30 % bzw. (bei Tafelgeschäften – vgl. § 44 EStG Rz. 40ff.) von 35 % einzubehalten. Auch für die ab 1.1.1994 steuerabzugspflichtigen Kapitalerträge i. S. d. § 43 Abs. 1 S. 1 Nr. 8 und S. 2 EStG in der bis zum 31.12.2008 geltenden Fassung hat die auszahlende Stelle als Steuerabzugsverpflichtete den Zinsabschlag vorzunehmen.

 

Rz. 69

Mit Einführung der Abgeltungsteuer zum 1.1.2009 unterliegen diese Kapitalerträge bei Zufluss nach dem 31.12.2008 dem KapESt-Abzug von einheitlich 25 % (§ 43a Abs. 1 S. 1 Nr. 1 i. V. m. § 52a Abs. 1 EStG). Den Zinsabschlag als besondere Form des KapESt-Abzugs gibt es ab dem 1.1.2009 nicht mehr.

 

Rz. 70

Der für die Erhebung der KapESt maßgebende Begriff der "die Kapitalerträge auszahlenden Stelle" ist in § 44 Abs. 1 S. 4 EStG definiert (§ 44 EStG Rz. 19ff.). Mit Wirkung für Kapitalerträge, die nach dem 28.10.1997 zufließen, kommen nicht nur inländische Kreditinstitute, sondern auch inländische Finanzdienstleistungsinstitute als auszahlende Stellen in Betracht (§ 44 Abs. 1 S. 4 EStG).

Erläuterungen zu Einzelfragen in Bezug auf die Erhebung des Zinsabschlags enthalten: BMF v. 26.10.1992, IV B 4 – S 2000 – 252/92, BStBl I 1992, 693; BMF v. 18.12.1992, IV B 4 – S 2000 – 273/92, BStBl I 1993, 58; BMF v. 9.5.1994, IV B 4 – S 2252 – 276/94, BStBl I 1994, 312; BMF v. 12.10.1994, IV B 4 – S 2400 – 130/94, BStBl I 1994, 815; BMF v. 5.11.2002, IV C 1 – S 2400 – 23/ 02, BStBl I 2002, 1346; FinMin Baden-Württemberg v. 27.10.1992, S 2400/3 – FR 1993, 135.

Rz. 71 einstweilen frei

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