Personelle Ressourcen

Aufgrund der umfangreichen Beratungsdetails in den unterschiedlichen Beratungsfeldern der Fördermittel-beratung ist es sinnvoll, dass ein Steuerberater sich auf das Beratungsfeld der Fördermittelberatung konzentriert bzw. spezialisiert. Eine verantwortliche Beratung kann hierbei nicht delegiert werden. Steuerfach-angestellte ohne umfangreiche Aus- und Weiterbildung im Themenfeld der Fördermittelberatung sollten nicht eingesetzt werden. Die Haftung kann bei Falschberatung nicht ausgeschlossen werden.

Alternativ kann ein Mitarbeiter auf die im Markt angebotenen Qualitäts-Schulungen und offiziellen Zertifikatskurse entsandt werden, wie z. B. bei der Hochschule Kaiserslautern (https://campusboard.hs-kl.de/portalapps/sv/SteckbriefAnsicht.do?method=call&stgid=455), oder

den Zertifikatskurs des Bundesverbandes Öffentlicher Banken (Bonn) https://www.voeb-service.de/academy/lehrgangdetails/course/zertifizierter-foerdermittelberater-voebr/

Zeitliche Ressourcen

Der zeitliche Aufwand einer Beratung zu Fördermitteln ist abhängig von der Tiefe der Beratung, von dem Umfang des Vorhabens, vom Zeitpunkt der Beratung, von den Kenntnissen des Beraters über die Förderprogramme, von den Daten des Unternehmens, den betriebswirtschaftlichen Faktoren des Antragstellers (Unternehmens), vom Zeitplan für das geplante Vorhaben, von möglichen genutzten Förderungen im Vorfeld der aktuellen Fördermittelberatung, von der Größe des Unternehmens (Antragsteller), vom Standort, von der Bonität, dem Eigenkapital, dem Verschuldungsgrad, der Bilanzsumme, dem Umsatz aktuell und dem geplantem Umsatz und Ertrag, etc.

Grundsätzlich sollte der Steuerberater ein unverbindliches Erstgespräch führen, indem die entscheidenden Parameter zu dem geplanten Vorhaben abgefragt bzw. auch hinterfragt werden. Der Steuerberater hat dabei "sein Fördermittelwissen" im Kopf und kann im Gespräch auf die einzelnen Bestandteile des Vorhabens – unter Berücksichtigung der wahrscheinlich möglichen Förderprogramme – eingehen. Der Steuerberater ist dabei der personifizierte "Filter" zu den vielen unterschiedlichen Förderprogrammen.

Das unverbindliche Erstgespräch sollte 20 bis 30 Minuten dauern und danach sollte der Steuerberater festgestellt haben, ob grundsätzlich Förderprogramme für das jeweilige geplante Vorhaben möglich wären.

Nach dem Gespräch mit dem Mandanten nutzt der Steuerberater die Unternehmensdaten und die Gesprächsnotizen und analysiert in den Datenbanken, direkt bei den entsprechenden Förderstellen oder Förderorganisationen inwieweit die Förderstellen und Förderorganisationen aus den ersten Angaben eine mögliche Förderung ableiten. Teilweise sind Antragsunterlagen auf den Webseiten der Förderstellen als Download nutzbar. Darin sind dann weitere Anforderungen erläutert.

Für diese erste Phase der Fördermittelberatung können eine Stunde oder auch Tage eingesetzt werden, abhängig vom Projekt und den Vorkenntnissen des Steuerberaters.

Im Erstgespräch mit dem Mandanten, sollte der Steuerberater folgende Positionen erfragen:

  • Name des Unternehmens mit Rechtsform: die Rechtsform kann für die Förderung entscheidend sein
  • Angabe von Straße, Nr. und PLZ/Ort: Förderungen sind abhängig vom Standort des Antragstellers bzw. vom Standort der Investition
  • In welchem Bundesland sitzt das Unternehmen? Je nach Bundesland kann es zu unterschiedlichen Förderungen kommen – hier Unternehmenssitz
  • In welchem Bundesland soll das Vorhaben umgesetzt werden? Es kann sein, dass der Ort der Investition vom Unternehmenssitz abweicht, deshalb ist dies zu prüfen
  • Wann wurde das Unternehmen gegründet? Das Alter des Unternehmens ist ausschlaggebend für die meisten Förderprogramme. Hier ist es keine Frage ob gefördert wird, sondern welche Förderung angesetzt werden kann
  • Wie viele Mitarbeiter jetzt und wie viele nach der Fördermaßnahme? Die Mitarbeiteranzahl hat Auswirkungen auf die Förderung
  • In welcher Betriebsform arbeitet das Unternehmen (nicht alle bekommen das gleiche Förderspektrum):

    • Industrie
    • Handwerk
    • Freier Beruf
    • sonstiger Gewerbebetrieb
    • Non Profit (z. B. Verein)
    • sonstige Betriebsform
    • Kooperativen
  • In welcher Branche ist das Unternehmen tätig? Es kann vereinzelt Branchenausschlüsse geben
  • Vorhabeninformationen (In was soll investiert werden? Das führt die Investition den speziellen Förderprogrammen zu)

    • Existenzgründung
    • Errichtung einer Betriebsstätte
    • Existenzsicherung
    • Verlagerung eines Unternehmens
    • Erweiterung eines Unternehmens
    • Rationalisierung / Umstellung / Modernisierung
    • Investition in Anlagevermögen
    • Anschaffung von Betriebsmitteln
    • Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen
    • Investitionen im Bereich Umweltschutz
    • Nutzung von erneuerbaren Energien
    • Technologie und Innovation
    • Angewandte Forschung
    • Forschung und Entwicklung
  • Umsatz und Ergebnis der letzten 3 Jahre (diese Geschäftszahlen beeinflussen erheblich die Förderungen. Einige Programme gibt es nur für kleine Unternehmen, andere Förderungen nur für große Unternehmen, etc.)

Möglicher Ablauf der ersten Schritte

Technische Ressour...

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