Flick/Wassermeyer/Baumhoff/Schönfeld, Außensteuerrecht, ... / XVI. Absatz 16 (in der seit dem StEUVUmsG geltenden Fassung)

"(16) § 1 Absatz 1, 3 Satz 1 bis 8 und Satz 11 bis 13 und Absatz 4 in der Fassung des Artikels 7 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) und § 1 Abs. 3 Satz 9 und 10 in der Fassung des Artikels 11 des Gesetzes vom 8. April 2010 (BGBl. I S. 386) sind erstmals für den Veranlagungszeitraum 2008 anzuwenden."

Rz. 51

^{[Autor/Stand]} Erstmalige Anwendung. Der heutige § 21 Abs. 16 wurde durch Art. 7 Nr. 2 UntStRefG als damaliger Abs. 15 dem § 21 angefügt. Durch Art. 24 Nr. 11 Buchst. b JStG 2008 v. 20.12.2007^[2] wurde aus § 21 Abs. 15 der heutige § 21 Abs. 16. Die Vorschrift regelt die erstmalige Anwendung des geänderten bzw. ergänzten § 1 Abs. 1, 3 und 4 idF des UntStRefG 2008 v. 14.8.2007.^[3] Die geänderte und ergänzte Vorschrift ist ab dem Veranlagungszeitraum 2008 anzuwenden, was verfassungsrechtlich unbedenklich ist. Der Gesetzgeber drückt die erstmalige Anwendung des geänderten § 1 in Veranlagungszeiträumen und nicht in Wirtschaftsjahren aus, weil die Vorschrift nicht nur auf "Gewinne", sondern auch auf Einkünfte i.S. des § 2 Abs. 1 Nrn. 4–7 EStG anzuwenden ist. Durch Art. 7 Nr. 1 Buchst. c UntStRefG 2008 wurde der bisherige § 1 Abs. 4 zu § 1 Abs. 5. Insoweit findet sich keine Anwendungsvorschrift zu dem "neuen" § 1 Abs. 5. Wegen der erstmaligen Anwendung von § 1 wird im Übrigen auf § 20 Abs. 1 idF v. 8.9.1972^[4] sowie auf § 21 Abs. 11 idF des StVergAbG v. 16.5.2003^[5] verwiesen. Art. 21 Abs. 16 wurde erneut durch das Gesetz zur Umsetzung steuerlicher EU-Vorgaben sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften v. 8.4.2010^[6] geändert. Die Änderung betrifft die erstmalige Anwendung der in diesem Gesetz neu formulierten Sätze 9 und 10 des § 1 Abs. 3. Die Gesetzesänderung sieht deren erstmalige Anwendung rückwirkend ab dem Veranlagungszeitraum 2008 vor. Dies ist verfassungsrechtlich unbedenklich, soweit die Neufassung der Sätze 9 und 10 gegenüber der Altfassung zu Gunsten der Steuerpflichtigen wirkt. Sollte die Finanzverwaltung allerdings die Neufassung zu Lasten der Steuerpflichtigen auslegen, so stellt sich für die Übergangszeit die Frage nach der verfassungswidrigen Rückwirkung.

[Autor/Stand] Autor: Wassermeyer, Stand: 01.05.2020

[2] JStG 2008 v. 20.12.2007, BGBl. I 2007, 3150 (3186) = BStBl. I 2008, 218.

[3] UntStRefG v. 14.8.2007, BGBl. I 2007, 1912 = BStBl. I 2007, 630.

[4] AStG v. 8.9.1972, BGBl. I 1972, 1713 = BStBl. I 1972, 450.

[5] StVergAbG v. 16.5.2003, BGBl. I 2993, 660 (666) = BStBl. I 2003, 321.

[6] StEUVUmsG v. 8.4.2010, BGBl. I 2010, 386 = BStBl. I 2010, 334.