Tz. 73

Stand: EL 113 – ET: 03/2024

Da die Az eine Dividende ist, ist gem § 43 Abs 1 S 1 Nr 1 EStG zumindest in Fällen, in denen die Az von der OG geleistet wird, KapSt (zuz SolZ) einzubehalten. Obwohl zivilrechtlich der OT die Az schuldet (s Tz 24), ist uE die OG im Hinblick auf die Sonderregelung in § 16 KStG zur Einbehaltung der KapSt verpflichtet. Dazu auch s Urt des BFH v 03.02.2010, BFH/NV 2010, 1128 Rn 7 der Begründung; glA s Frotscher, in F/D, § 16 KStG Rn 73; s Walter, in B/W, § 16 KStG Rn 2 und s Dallwitz, in Sch/F, 2. Aufl, § 16 KStG Rn 64).

Bei natürlichen Personen als Minderheitsgesellschafter greift ab dem VZ 2009 auch für die Az die Abgeltungswirkung der einbehaltenen KapSt.

Ungeklärt ist uE die Rechtslage bei Gewährung der Az an Minderheitsgesellschafter der OG durch den OT (Hauptanwendungsfall des § 16 KStG, s Tz 28, 49). Nach uE zutr Auff des BFH (s Urt des BFH v 03.02.2010, BFH/NV 2010, 1128 Rn 7 der Begründung) ist auch in diesem Fall die OG zur Einbehaltung und Abführung der KapSt verpflichtet.

Nochmals anders – uE nicht überzeugend – s Erl des Fin-Min BB v 05.07.2012–35 – S 2770–2012/002 (abgedruckt im IDW Veranlagungs-Hdb KSt 2015, Anl § 1603), wonach die KapSt von derjenigen Gesellschaft (OT oder OG) einzubehalten und abzuführen ist, die die Az leistet. Dazu auch s Rödder/Joisten (in R/H/N, § 16 KStG Rn 71), s Frotscher (in F/D, § 16 KStG Rn 73c) und s Dallwitz (in Sch/F, 2. Aufl, § 16 KStG Rn 64).

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