Rz. 6

Stand: EL 134 – ET: 06/2023

Mit den steigenden Bezügen der ArbN haben sich auch die Lohnsteuerlast und die Abgabenbelastung von 1960 bis heute stark verändert, wie die nachfolgenden Tabellen zeigen (BMF, Datensammlung zur Steuerpolitik 2022).

a) Ledige Arbeitnehmer, ohne Kinder, unter 50 Jahren (Steuerklasse I/0)

 
Jahr durchschnittlicher Jahresarbeitslohn Steuerbelastung
einschließlich SolZ
Sozialabgaben insgesamt (ArbN-Anteil) Abgabenbelastung insgesamt verfügbares Einkommen
  (in EUR) (in %) (in %) (in %) (in EUR) (in %)
1960 3 144 10,2 12,2 22,4 2 439 77,6
1970 7 076 15,0 13,2 28,2 5 080 71,8
1980 15 180 16,9 16,2 33,1 10 151 66,9
1990 21 479 16,8 17,7 34,5 14 063 65,5
1995 24 031 19,1 19,6 38,8 14 712 61,2
2000 25 479 17,9 20,6 38,5 15 660 61,5
2005 26 524 15,3 21,6 36,9 16 749 63,7
2010 27 997 13,8 20,5 34,3 18 405 65,7
2015 32 524 14,6 20,5 35,1 21 118 64,9
2020 36 213 14,3 20,1 34,4 23 738 65,6
2021 37 483 13,6 20,2 33,8 24 816 66,2
2022 38 728 13,6 20,3 33,9 25 583 66,1

b) Verheiratete Arbeitnehmer, mit 2 Kindern, Alleinverdiener (Steuerklasse III/2)

 
Jahr durchschnittlicher Jahresarbeitslohn Steuerbelastung
einschließlich SolZ
Sozialabgaben insgesamt (ArbN-Anteil) Abgabenbelastung insgesamt verfügbares Einkommen (einschließlich Kindergeld)
  (in EUR) (in %) (in %) (in %) (in EUR) (in %)
1960 3 144 0,0 12,2 12,2 2 761 87,8
1970 7 076 7,8 13,2 21,1 5 636 79,6
1980 15 180 10,3 16,2 26,5 12 075 79,5
1990 21 479 6,9 17,7 24,7 17 193 80,0
1995 24 031 5,5 19,6 25,2 19 210 79,9
2000 25 479 5,4 20,6 26,0 22 161 87,0
2005 26 524 3,4 21,3 24,7 23 658 89,2
2010 27 997 4,2 20,2 24,4 25 565 91,3
2015 32 524 5,6 20,2 25,9 28 628 88,0
2020 36 231 5,5 19,9 25,3 32 535 89,8
2021 37 483 5,4 20,0 25,4 33 513 89,4
2022 38 728 5,5 20,0 25,5 34 103 88,1

Zu der vorstehenden Steuer- und Abgabenbelastung kommt bei vielen Stpfl noch die > Kirchensteuer hinzu. Nach 1995 haben besonders die Senkung der Steuerbelastung (> Lohnsteuertarif Rz 4) und die Erhöhung der > Kinderadditive zu einem Anstieg der verfügbaren Einkommen geführt. Die Tabelle zeigt freilich nur die durchschnittliche Belastung des Arbeitslohns an. Wegen des progressiven Verlaufs des > Lohnsteuertarif steigt die Steuerbelastung bei einer Gehaltserhöhung überproportional an (> Grenzsteuersatz).

 

Rz. 7

Stand: EL 134 – ET: 06/2023

Die volkswirtschaftliche Steuerquote – das ist die Verhältniszahl der kassenmäßigen Steuereinnahmen zum nominalen Bruttoinlandsprodukt – ist in der langfristigen Entwicklung relativ stabil. Sie schwankt zwischen 1960 und 2020 nur zwischen 21,1 und 23,8 % des BIP, zuletzt lag sie im Jahr 2020 bei 23,0 % (BMF, Datensammlung zur Steuerpolitik 2022, Tabelle 1.1.1).

Die volkswirtschaftliche Abgabenquote setzt sich aus der volkswirtschaftlichen Steuerquote und der Sozialbeitragsquote zusammen. Sie stellt das Verhältnis von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zum nominalen Bruttoinlandsprodukt dar. In der langfristigen Betrachtung hat sich die Abgabenquote wegen der gestiegenen Beiträge für die sozialen Sicherungssysteme – aufgrund der wirtschaftlichen und demografischen Lage sowie der deutschen Einheit – spürbar erhöht. Sie stieg von 33,4 % im Jahr 1960 auf 41,7 % im Jahr 2000. Danach ist die Abgabenquote wieder bis auf 38,4 % gesunken, erreichte in den Jahren 2019 und 2020 jedoch mit 41,0 % fast wieder das Niveau des Jahres 2000.

 

Rz. 8

Stand: EL 134 – ET: 06/2023

Im internationalen Vergleich hat Deutschland nach den Abgrenzungsmerkmalen der OECD mit 21,8 % in 1990, 22,2 % in 2000, 21,7 % in 2010 und 23,1 % in 2020 eine vergleichsweise niedrige Steuerquote. Mit einer Abgabenquote von 34,8 % in 1990, 36,4 % in 2000, 35,5 % in 2010 und 38,3 % in 2020 liegt Deutschland international weiterhin auf einem mittleren Niveau – zwischen Irland mit 20,2 % und Dänemark mit 46,5 %. In diesem Kontext sei darauf hingewiesen, dass hohe Abgabenquoten meist verhältnismäßig gut ausgebaute Sozial- und Alterssicherungssysteme finanzieren, für die ansonsten private Mittel aufgewandt werden müssten (BMF, Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2021).

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