I. Allgemeines.

 

Rn 1

Bestellung und Abberufung sowie deren Wirkungen entspr der Rechtslage beim Verw. Für § 23 II genügt: ›Der Beirat wird neu gewählt‹ (München ZMR 07, 996). Wahl und Abberufung unterfallen § 19 I. Eine Blockwahl ist zulässig (München ZMR 07, 996), wenn ›keine Bedenken‹ erhoben werden (Hambg ZMR 05, 396; KG ZMR 04, 776; aA LG Düsseldorf NZM 04, 468). Entspr § 664 I BGB sind Amtsleistungen persönlich zu erbringen.

II. Person.

 

Rn 2

Ein Verwaltungsbeirat muss WEigtümer sein (nach § 29 I 1). Dass der Verwaltungsbeirat gesetzlicher Vertreter eines WEigtümers ist, reicht nicht (Frankf OLGZ 86, 432). Wird ein Nicht-WEigtümer bestellt, ist die Bestellung nach hM anfechtbar, aber nicht nichtig (BayObLGZ 91, 356; LG Karlsruhe ZMR 09, 550; zw). Die Wahl des Verw zum Beirat ist hingegen nichtig (Zweibr OLGZ 83, 438). Die Anforderungen an die Eignung eines Verwaltungsbeirats sind trotz §§ 9b II, 24 III, 24 VI 2, 29 II 1 grds geringer als diejenigen für die Person des Verw (dazu § 26 Rn 16). Die Aussage, das WEG stelle keine besonderen Anforderungen (so LG Frankfurt aM ZMR 21, 922), trifft aber nicht mehr zu. Es widerspricht § 18 II, eine Person zu wählen, die für diese Tätigkeit vom Verw bezahlt wird (LG Frankfurt aM ZMR 21, 922; 16, 128). Entziehungsgründe iSv § 17 I, II sind grds kein Hindernis (LG Baden-Baden ZMR 09, 473).

III. Dauer.

 

Rn 3

Ohne nähere Bestimmung sind die Verwaltungsbeiräte auf unbestimmte Zeit bestellt (München ZMR 07, 996; Hamm ZMR 99, 281). Die Bestellung endet durch: Ablauf einer bestimmten Zeit, Niederlegung, Tod, Neubestellung Dritter (München ZMR 07, 996) oder wenn ein zum Verwaltungsbeirat bestellter WEigtümer aus der Gemeinschaft ausscheidet (BayObLG ZMR 93, 129); der anschließende Wieder- oder Neuerwerb von Wohnungseigentum führt nicht zum Wiederaufleben (BayObLGZ 92, 340).

IV. Rechtsverhältnis.

1. Amtsträger.

 

Rn 4

Die nach § 29 I 1 zu Verwaltungsbeiräten Bestellten sind Amtsträger. Der Bestellung liegen daneben §§ 662 ff BGB zu Grunde (Schlesw ZMR 05, 735; Ddorf ZMR 98, 105), sodass zB § 670 BGB anwendbar ist (Schlesw ZMR 05, 735; BayObLG NZM 99, 862).

2. Geschäftsbesorgung.

 

Rn 5

Wird ein Honorar (nicht nur eine Auslagenpauschale) vereinbart, liegt der Bestellung eine Geschäftsbesorgung (§§ 675 ff BGB, 611 ff BGB) zu Grunde. Vertragspartner eines Vertrags – wird er geschlossen – ist die GdW.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge