Rn 10

§ 555b Nr 2 Var 1 dient klima- und energiepolitischen Zielen und muss keinen engeren Bezug zur Mietsache aufweisen (BTDrs 17/10485, 24). Primärenergie ist diejenige Energiemenge, die durch vorgelagerte Prozesse (Schnittstelle ist die Gebäudehülle, s Rn 4) außerhalb des Gebäudes zur Gewinnung, Umwandlung und Verteilung benötigt wird (zB Bohrung zur Gewinnung von Erdöl, Raffination zu Heizöl und Transport zum Abnehmer, Verstromung des Heizöls durch Verbrennung). Zur Ermittlung der Energiebilanz wird der entsprechende Energiebedarf unter Berücksichtigung der beteiligten Energieträger mit einem Primärenergiefaktor multipliziert.

 
Energieträger Primärenergiefaktor
Heizöl 1,1
Erdgas, Flüssiggas 1,1
Steinkohle, Braunkohle 1,1 bzw 1,2
Holz (H) 0,2
Nah- und Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung 0,0 (bei Einsatz erneuerbarer Energieträger, unter Berücksichtigung der Substitution ineffizient produzierten Stroms im Netz) 0,7 (bei Einsatz fossiler Energieträger)
Nah- und Fernwärme aus Heizwerken 0,1 (bei Einsatz erneuerbarer Energieträger, unter Berücksichtigung der Substitution ineffizient produzierten Stroms im Netz) 1,3 (bei Einsatz fossiler Energieträger)
Strom 2,4

›Nicht erneuerbar‹ sind Energieträger, die nur begrenzt vorkommen und zurzeit nicht reproduzierbar sind. Es sind va Kohle, Erdöl, Erdgas, Torf iGgs zu Sonne, Wind und – mit Einschränkungen – Biomasse und Holz. IdR wird – wie der Zusatz ›sofern nicht bereits eine energetische Modernisierung nach Nr 1 vorliegt‹ zeigt – durch eine Modernisierungsmaßnahme iSv § 555b Nr 2 Var 1 immer auch Endenergie eingespart werden. Eine nachhaltige Einsparung (Rn 11) nur von Primärenergie durch eine bauliche Veränderung (Rn 2) kommt etwa in Betracht, wenn die Heizungsanlage von einem fossilen auf einen erneuerbaren Energieträger umgestellt wird (BTDrs 17/10485, 20). Ferner kann die Errichtung von Windenergieanlagen (Windkraftwerke), Mikrowindanlagen, die Nutzung der Sonnenenergie durch Fotovoltaik-Anlagen, Sonnenkollektoren oder Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung Primärenergie einsparen, aber keine Auswirkungen auf die Endenergie haben. Dies ist zB der Fall, wenn der erzeugte Strom ausschl in das allgemeine Stromnetz eingespeist wird.

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