Rn 1

§ 550 steht im gesetzlichen Untertitel ›Mietverhältnisse über Wohnraum‹ und erwähnt den Wohnraum ausdrücklich. Die Regelung gilt jedoch über § 578 I auch für Mietverhältnisse über Grundstücke und über § 578 II 1, I auch für Mietverhältnisse über Räume, die keine Wohnräume sind, insb auch für Mietverhältnisse über Geschäftsräume (Köln MietRB 16, 70; Sommer in: Schmid/Harz, Mietrecht, § 550 Rz 1). Im Vordergrund steht die Information des Grundstückserwerbers, der nach § 566 und den Vorschriften, die hierauf verweisen, in den Mietvertrag eintritt (BGH ZMR 98, 12). Daneben hat auch die Formvorschrift des § 550 eine Klarstellungs-, Beweis- und Warnfunktion (BGH ZMR 08, 704 = NJW 08, 2178). Insbes der Vertragsgegenstand muss präzise beschrieben werden (Brandbg 25.1.22 – 3 U 25/21; 10.1.22 – 3 U 110/20; Dresd ZMR 19, 487; Sonderfall LG Bochum ZMR 21, 114). Die für die Einhaltung der Schriftform maßgeblichen Tatsachen hat derjenige zu beweisen, der sich auf die feste Vertragsdauer bzw Unkündbarkeit beruft (Rostock NZM 02, 955 [OLG Rostock 28.12.2001 - 3 U 173/00]). Das Schriftformerfordernis ist ein latentes Risiko für den Bestand befristeter Mietverträge (Günter NZM 19, 561). Zu geplanten Änderungen vgl Neumann ZRP 22, 9 und Häublein/Jacoby/Lehmann-Richter ZMR 22, 265.

 

Rn 2

§ 550 ist nicht abdingbar (BGH ZMR 18, 30, Ddorf ZMR 13, 431; str).

 

Rn 3

Zum Anspruch auf Wahrung der Schriftform: Sommer in: Schmid/Harz, Mietrecht, § 550 Rz 8 ff mwN. Zur Auslegung der Vertragsurkunde vgl LG Berlin ZMR 16, 31.

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