Diese Skills sorgen für Erfolg im Homeoffice

Das Homeoffice ist mitten im zweiten Lockdown wieder für viele das Zentrum des Schaffens. Dass damit kein Leistungstief einhergehen muss, haben die Telearbeiter im Frühjahr bereits bewiesen. Eine französische Studie zeigt nun, welche sechs Fähigkeiten für Erfolg und Karriere im Homeoffice sorgen.

Der Softwarehersteller SAP ist unter den 30 Dax-Konzernen führend in Sachen Homeoffice. Laut einer Handelsblatt-Umfrage im Oktober 2020 arbeiteten rund 90 Prozent der SAP-Arbeitnehmer zuhause. Bei der Deutschen Bank sind es weltweit knapp 70 Prozent – etwa dreimal so viele wie vor der Pandemie.

Auch in Unternehmen mit vielen Produktionsmitarbeitern sind die Homeoffice-Quoten laut Handelsblatt-Umfrage hoch: So arbeiteten bei MTU schon im ersten Lockdown 45 Prozent der Mitarbeiter im Homeoffice. Bei VW waren es im Oktober 30 Prozent.

Produktivität im Homeoffice unterschiedlich

Nicht alle Mitarbeiter kommen damit gut klar, wenn sie zuhause arbeiten: Daten des Fraunhofer IAO von Mai und Juli 2020 zeigen, dass 44 Prozent ihrer Meinung nach im Homeoffice weniger produktiv sind. Immerhin 39 Prozent bestätigen aber auch das Gegenteil, wie das Handelsblatt berichtet.

Woher rührt diese Zweiteilung? Was macht einen Mitarbeiter zum erfolgreichen Telearbeiter? Antworten auf diese Fragen gibt eine neue Studie aus Frankreich: Die Business School EM Normandie hat unter der Leitung von Professor Jean Pralong untersucht, welche Kompetenzen ein leistungsstarker Telearbeiter braucht. Dafür analysierten die Studienautoren den Karriereverlauf, die Leistungen und die Verhaltenskompetenzen von 317 französischen Telearbeitern in den Jahren 2009 bis 2019 – also vor der Corona-Krise. Bei allen handelte es sich um Arbeitnehmer mit einem festen Vertrag, die für mindestens drei Jahre zu 100 Prozent im Homeoffice arbeiteten.

Sechs Fähigkeiten, die erfolgreiche Telearbeiter brauchen

Auch in dieser Studie war eine deutliche Zweiteilung sichtbar: zwischen sehr leistungsstarken Mitarbeitern, für die die Telearbeit eine Belohnung war, und leistungsschwachen Mitarbeitern. Diesen Unterschied führen die französischen Studienautoren auf sechs Fähigkeiten zurück, die die leistungsstarken Telearbeiter im Gegensatz zu den anderen beherrschen. Die leistungsstarken Telemitarbeiter haben:

  • ein gutes Verständnis für das eigene Unternehmen (sie kennen und nutzen die Regeln und die Strategien des Unternehmens),
  • ein gutes Verständnis für die Bedürfnisse anderer (sie können die relevanten Bedürfnisse interner und externer Kunden herausfinden und sie nachvollziehen),
  • eine gute Problemlösefähigkeit (sie können komplexe Problem analysieren, Lösungen finden und rational vermitteln),
  • die Fähigkeit, den Einfluss und das Potenzial von Menschen zu erfassen,
  • eine gute Selbsteinschätzung (sie können ihre eigenen Fähigkeiten, den eigenen Einfluss und ihre Leistungsbeiträge gut einschätzen),
  • die Fähigkeit, Projekte gut zu promoten (sie können Dienstleistungen und Produkte erfolgreich fördern).

Weitere neun Fähigkeiten, die in der Studie untersucht wurden, zeigten keinen Einfluss auf Erfolg und Leistung der Telearbeiter. Darunter fallen auch Management- und Leadership-Skills. Zwei Fähigkeiten wirken sich sogar negativ aus: Kreativität und Risikobereitschaft.

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Telearbeiter müssen Storytelling beherrschen

Zusammenfassend erklären sich die Studienautoren die positive Auswirkung der sechs genannten Fähigkeiten damit, dass es den Mitarbeitern mithilfe dieser Skills gelingt, ihre physische Abwesenheit im Büro zu kompensieren. Telearbeiter laufen meist Gefahr, in Vergessenheit zu geraten und stehen schnell unter Verdacht, im häuslichen Umfeld weniger zu arbeiten. Darum müssen sie den Mitarbeitern im Büro deutlich vor Augen führen, was sie leisten. Diese Lücke füllen die erfolgreichen Telearbeiter mit Storytelling zu ihrer Arbeit und Leistung.


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Schlagworte zum Thema:  Homeoffice, Personalentwicklung, Coronavirus