Neben dem monatlichen Entgelt im engeren Sinne werden dem Beschäftigten Zulagen unterschiedlichster Art und Höhe gewährt. Dabei gibt es derart viele verschiedene Zulagen, dass es schwer fällt, den Überblick zu behalten und zuzuordnen, welche Zulagen nebeneinander gezahlt werden und welche sich gegenseitig ausschließen.

5.3.2.1 Wechselschichtzulage und Schichtzulage

Nach § 8 Abs. 5 und 6 TVöD erhalten Beschäftigte, die ständig Wechselschichtarbeit leisten, eine Wechselschichtzulage von 105 Euro (im TVöD-K von 155 Euro) monatlich. Beschäftigte, die ständig Schichtarbeit leisten, erhalten eine Schichtzulage von 40 Euro monatlich.

Des Weiteren gibt es Zulagen für "Beschäftigte, die nicht ständig" Wechselschichtarbeit bzw. Schichtarbeit leisten. Diesen Beschäftigten steht eine Wechselschichtzulage von 0,63 Euro (im TVöD-K von 0,93 Euro) pro Stunde bzw. eine Schichtzulage von 0,24 Euro pro Stunde zu. Weiter sieht § 27 TVöD Ansprüche auf Zusatzurlaub auch bei nicht ständiger Wechselschicht- und Schichtarbeit.

Die Erfassung und Prüfung der Zulagen für "nicht ständig" Wechselschicht- und Schichtdienstleistende erfordert einen enormen Verwaltungsaufwand. Nach dem Willen der Tarifvertragsparteien ist offenbar jede Stunde mit unständiger Wechselschicht- und Schichtarbeit zu erfassen!

 
Hinweis

TVöD-Anwendern wird empfohlen, nur die Zulagen für ständige Wechselschicht- und Schichtarbeit zu übernehmen. Es wird durchaus das Problem gesehen, dass Beschäftigte möglicherweise nicht bereit sein werden, vertretungsweise oder vorübergehend Wechselschicht- und Schichtdienst zu leisten. Die Beschäftigten sind jedoch nach dem Arbeitsvertrag bei entsprechender Vereinbarung verpflichtet, bei betrieblicher Notwendigkeit – auch ohne zusätzliche Vergütung – Wechselschicht- und Schichtdienst zu leisten. Werden Beschäftigte häufiger zu "unständiger" Wechselschicht- und Schichtarbeiter herangezogen, wäre denkbar und in der Abwicklung erheblich einfacher, dass diesen Beschäftigten eine monatliche Zulage in Höhe eines Bruchteils (z. B. eines Viertels) der monatlichen tariflichen Zulage gewährt wird.

5.3.2.2 Sonstige Zulagen

Die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes enthalten eine Vielzahl weiterer zum Teil unüberschaubarer Zulagen. Dies sind u. a.

nach § 14 TVöD / TV-L

  • persönliche Zulagen bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten

nach § 19 TVöD / TV-L

  • Erschwerniszuschläge, Gefahrenzulagen

nach der Entgeltordnung zum TVöD / TV-L

  • Entgeltgruppenzulagen
  • Schichtführerzulagen
  • Zulagen für Angestellte im Heimerziehungsdienst
  • Zulagen für Pflegepersonen in Intensivstationen, geriatrischen, psychiatrischen Abteilungen oder Stationen

    usw.

 
Hinweis

Die Erschwernisse bestimmter Tätigkeiten sollten, soweit sie arbeitsplatz- und funktionsbezogen sind, bei dem empfohlenen einrichtungsbezogenen zu erarbeitenden Eingruppierungssystem berücksichtigt werden (vgl. Punkt 5.2.1) und so die Zulagen auf ein überschaubares Maß reduziert werden.

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