EBZ gründet Institut für Wohnungsgenossenschaften

Die mehr als 100 Jahre alte Genossenschaftsidee wurde 2017 zum Immateriellen UNESCO-Kulturerbe erklärt. Die EBZ Business School (FH) will die Ideale mit den Fragen der Zeit in Einklang bringen und hat das Institut für wohnungsgenossenschaftliche Zukunftsfragen eG21 gegründet.

Auf dem Wohnungsmarkt gelten Genossenschaften als eine Säule, wenn es um sozialverträgliche Mieten geht. Zirka 900.000 gibt es weltweit davon. Im Jahr 2017 wurde die Idee zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe erklärt. Die EBZ Business School (FH) sieht Bedarf für den Austausch und hat das Institut für wohnungsgenossenschaftliche Zukunftsfragen eG21 gegründet.

Gesellschaftliche Veränderungen und Herausforderungen wie der Klimaschutz stellen Wohnungsgenossenschaften vor neue Fragestellungen, auf die es noch keine abschließenden Antworten gibt. Das soll sich mit der Gründung des eG21 ändern.

"Wir haben die Energiewende zu bewältigen und stehen gleichzeitig vor der sozialen Frage, dass das Wohnen bezahlbar bleiben muss", so Dr. David Wilde, Wissenschaftlicher Leiter des eG21 und Vorstandschef der Hattinger Wohnungsgenossenschaft hwg.

Prof. Dr. Daniel Kaltofen, EZB-Rektor (l.), Dr. David Wilde

Institut für Wohnungsgenossenschaften: Vordenker und Treiber

Am Institut soll der Fokus laut Wilde auf der praxistauglichen Machbarkeit des wissenschaftlich geprägten Denkansatzes liegen. Die Branche könne mit den Forschern in den direkten Dialog treten. Gleichzeit sollen Wohnungsgenossenschaften als attraktive Arbeitgeber stärker in das Bewusstsein qualifizierter Nachwuchskräfte gerückt werden.

Zur Lösung beider Themen seien Genossenschaften als einer der großen Anbieter von Wohnraum besonders wichtig. "Genossenschaften sind per Definition die nachhaltigste Rechtsform, die wir haben, aber sie müssen dennoch gemeinsam mit den Mitgliedern nach neuen Ansätzen suchen", sagt Wilde. "Das ist eine weitere Herausforderung, weil wir durch den Klimapfad viel mehr investieren müssen als in vergangenen Jahren."

Die genossenschaftliche Rechtsform erlebt seit der Finanzkrise ein Revival. Das macht Wilde unter anderem am Beispiel Energiegenossenschaften fest, die gerade entstehen: "Hier sehe ich übrigens Kooperationspotenzial, indem Wohnungsgenossenschaften mit Bürger-Energiegenossenschaften zusammenarbeiten. Ich glaube, da stehen wir noch ganz am Anfang einer Entwicklung."

Weitere Informationen: eG21 Institut für wohnungsgenossenschaftliche Zukunftsfragen


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