Umfrage: Jeder zweite Mieter hätte lieber Wohneigentum

Die steigenden Wohnkosten belasten fast die Hälfte der Bevölkerung, wie eine neue Umfrage zeigt. Dabei sind aber Mieter unzufriedener als Eigentümer. Jeder zweite Deutsche würde lieber in den eigenen vier Wänden leben – kann sich das aber nicht leisten.

Die hohen Wohnkosten in Deutschland belasten mittlerweile nahezu die Hälfte der Bevölkerung, wie eine repräsentative Online-Umfrage von YouGov im Auftrag der Postbank zeigt. Das betrifft Mieter und Eigentümer - doch eine Gruppe ist unzufriedener.

Wohnkosten: Jeder zehnte Deutsche ist überfordert

Knapp die Hälfte (40,5 Prozent) der Umfrageteilnehmer sagten, sie könnten sich die Wohnkosten "gerade so" noch leisten. Etwa jeder zehnte (7,4 Prozent) Deutsche sieht sich mit den aktuellen Wohnkosten überfordert und kann diese "eigentlich nicht mehr" tragen, teilte das Institut Anfang September mit. 46,3 Prozent der Teilnehmer gaben hingegen an, derzeit keine Schwierigkeiten zu haben, die Kosten für die Miete oder das Eigenheim aufzubringen.

Bei einem zugrunde gelegten Netto-Haushaltseinkommen von weniger als 2.500 Euro pro Monat sehen zirka zwei Drittel (62,4 Prozent) der Befragten die Kosten als zu hoch an. Die Hälfte (50,8 Prozent) kann sich die Wohnung gerade so leisten und ebenfalls etwa jeder Zehnte (11,6 Prozent) mit diesem Einkommen, fühlt sich eigentlich schon überfordert.

"Gepaart mit den stark gestiegenen Lebenshaltungskosten bringt das viele Menschen an ihre finanzielle Belastungsgrenze", sagt der Immobilien-Experte der Postbank, Manuel Beermann.

Wohnsituation: Mieter unzufriedener als Eigentümer

Mieter sind der Umfrage zufolge unzufriedener mit der Wohnsituation und dem Wohnumfeld als die befragten Eigentümer. In der Folge wollen fast die Hälfte (46,3 Prozent) der Mieter lieber in den eigenen vier Wänden wohnen.

Als Hindernisse werden fehlendes Eigenkapital (55,1 Prozent), hohe Kosten für die Finanzierung und Immobilienkauf (42,7 Prozent und 40,9 Prozent) und das fehlende Angebot (16,9 Prozent) angegeben. Hier waren Mehrfachnennungen möglich.

Jeder Fünfte (21,6 Prozent) wohnt noch zur Miete, weil er örtlich flexibel sein will und ähnlich viele Umfrageteilnehmer (21,5 Prozent) fürchten bei einem Immobilienkauf finanzielle Einschränkungen.

Eine andere Studie kommt zu einem gegenteiligen Schluss: Nur knapp 23 Prozent würden lieber im Eigentum wohnen – unabhängig davon, ob aktuell Umzugspläne bestehen, berichteten Analyse & Konzepte Immo.Consult sowie InWIS im August.

Methodik

An der Online-Umfrage Wohnwünsche / Wohnzufriedenheit der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag der Postbank haben 2.051 Personen teilgenommen. Sie sind in der Zeit vom 11. bis zum 13. August befragt worden. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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dpa
Schlagworte zum Thema:  Wohnungsmarkt