Vonovia: Kabel-TV-Vertrag soll Tausenden Mietern Geld sparen

Vodafone hat einen Infrastrukturvertrag mit dem Immobilienkonzern Vonovia abgeschlossen. Ab Juli 2024 haben 120.000 zusätzliche Mieter wieder die Möglichkeit, ins Kabel-Glasfasernetz des Telekommunikationsanbieters zurückzukehren, wie die Unternehmen am am 27.5.2024 mitteilten. Das Marktsegment ist stark umkämpft.
Im Jahr 2013 hatte die damalige UnityMedia, die inzwischen zu Vodafone gehört, den Großauftrag der Deutschen Annington – heute Bestandteil der Vonovia – an die Deutsche Telekom verloren. Ursprünglich war geplant, dass die Telekom Glasfaserleitungen bis in die Mietwohnungen (Fiber to the Home / FTTH) verlegt. In der Regel blieb es aber bei herkömmlichen Kupferleitungen (DSL).
Betroffenen Vonovia-Mietern steht künftig über das Kabelnetz von Vodafone eine weitere Zugangsmöglichkeit zum Internet bereit. Für den Fernsehempfang haben die Mieter die Möglichkeit, das Signal aus der Kabeldose künftig von Vodafone zu beziehen.
TKG-Novelle: Nebenkostenprivileg fällt am 1. Juli
Für den Platzhirsch Vodafone bedeutet die Versorgungsvereinbarung ein Achtungserfolg in einem schwierigen Marktumfeld. Ab dem 1.7.2024 dürfendie Fernsehkosten nicht mehr über die Nebenkosten auf Mieter umgelegt werden (Nebenkostenprivileg).
Statt automatisch über den Vermieter einen TV-Anschluss zu haben, müssen sich Mieter dann selbst Alternativen suchen oder sich freiwillig einer Sammelbestellung anschließen. Dies wird durch die Versorgungsvereinbarung erleichtert.
Mieter des Immobilienkonzerns können zum Umstellungszeitpunkt einen Direktvertrag mit Vodafone abschließen, wenn sie über das Kabelnetz TV empfangen wollen. Vonovia sei dabei, die von der Änderung betroffenen Mieter zu informieren, hieß es. Die Mieter könnten aber auch den langsameren DSL-Anschluss behalten und Fernsehen über das Internet via Magenta TV von der Telekom oder Online-Diensten wie Zattoo und Waipu empfangen.
Telekom und GdW: Kostenlose Glasfaser für alle bis 2030
Vodafone-Konkurrent Telekom und der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW, in dem auch Vonovia organisiert ist, hatten sich im Mai 2023 auf Positionen zum Glasfaserausbau verständigt.
Ziel der Vereinbarung war es, dass sieben Millionen Mieter schneller mit einem Glasfaseranschluss bis in die Wohnung (FTTH) versorgt werden. Dazu bot die Telekom den GdW-Unternehmen – die rund ein Drittel der Mietwohnungen in Deutschland stellen – den kompletten Ausbau und Betrieb von Glasfasernetzen kostenlos an.
Außerdem sollen die Wohnungsunternehmen früher und mit mehr individuellem Handlungsspielraum in den Glasfaseranschluss der Grundstücke und Wohnungen eingebunden sowie Verträge und Planungsunterlagen vereinfacht und die Kommunikation besser abgestimmt werden. Auch die Vielfalt der GdW-Vermieter soll besser berücksichtigt werden.
Dafür will die Telekom in den kommenden Jahren 30 Milliarden Euro investieren – bis zum Jahr 2030 sollen alle Mieter von GdW-Unternehmen in Deutschland schnelleres Internet erhalten, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung.
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