Der Deutsche Bauherrenpreis 2022 wurde traditionell unter dem Motto "Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau" ausgelobt. Nun wurden die fünf Sieger ausgezeichnet. Auch zwei Sonderpreise gab es.

Im Rahmen des Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik wurden am 15. September fünf Sieger in zwei Kategorien für den Deutschen Bauherrenpreis 2022 unter dem Motto "Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau" prämiert. Außerdem wurden zwei Sonderpreise vergeben. Nomiert waren insgesamt 29 Projekte, die aus 187 Bewerbungen ausgewählt worden sind.

Bauherrenpreis: Die Sieger 2022

Neubaumaßnahmen

  • Spiegelfabrik, Fürth. Bauherr: Spiegelfabrik Planungs-GbR, Fürth; Architektur: Heide & von Beckerath, Berlin.

Die auf dem Areal einer ehemaligen Spiegelfabrik entstandenen 58 Wohneinheiten wurden in Abstimmung mit den zukünftigen Nutzern konzipiert. "Mit einem Mix aus genossenschaftlichem und selbstgenutztem Wohnraum sowie vielfältigen Gemeinschaftseinrichtungen ist ein zeitgemäßes Angebot für unterschiedliche Bewohnergruppen entstanden", urteilte die Jury.

  • Pergolenviertel, Hamburg. Bauherr: SAGA Siedlungs- und Aktiengesellschaft, Hamburg, Architektur: Winking Froh Architekten GmbH, Hamburg, Freiraumplanung: MERA Landschaftsarchitektur, Hamburg.

Die stringente Blockrandbebauung des Pergolenviertels ergänze die großmaßstäbliche Typologie des Standorts in Hamburg Nord und knüpfe mit der Formensprache und der durchgängigen Verwendung von Backstein an die große Hamburger Wohnungsbautradition an, so die Bewertung der Jury.

  • Wohnquartier Arnheimweg, Münster-Gievenbeck. Bauherr: Wohn + Stadtbau Wohnungsunternehmen der Stadt Münster GmbH, Architektur: 3pass Architekten Stadtplaner Part mbB Kusch Mayerle BDA, Köln, Freiraumplanung: nts Ingenieurgesellschaft, Münster.

Die Jury lobte das neue Wohnquartier Arnheimweg mit 65 Wohnungen für eine "effiziente, durchdachte Bauweise mit einem einen vielfältigen Wohnungsmix von Wohneigentum und geförderten Wohnungen". Das sei eine gute Basis für das Zusammenleben von Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen und Lebensweisen.

  • Europan 12 – Wohnanlage mit 132 Wohneinheiten in urbaner Südstadt, Nürnberg. Bauherr: wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen, Architektur: Fabrik·B Architekten, Berlin, Freiraumplanung: Führes Landschaftsarchitektur BDLA, Zirndorf

"Der kleinteilige Städtebau der 1920er-Jahre in der Südstadt von Nürnberg wurde zu einem lebenswerten Quartier mit urbaner Dichte weiterentwickelt und ist damit beispielgebend für die anstehenden Herausforderungen des Stadtumbaus", so die Jury.

Umnutzungen

  • SheddachHalle, Kempten. Bauherr: Sozialbau Kempten Wohnungs- und Städtebau GmbH, Architektur: Hagspiel Stachel Uhlig Architekten Part mbB, Kempten, Freiraumplanung: Wilhelm Müller, Kempten.

Begründung der Jury: "Der Umbau einer denkmalgeschützten Industriehalle zu 46 geförderten Atelierwohnungen zeigt, wie innovativ die Weiterentwicklung der Identität eines Ortes mit attraktivem Wohnraum und gemeinschaftlich angelegten Freibereichen sein kann und macht somit Mut zu ungewöhnlichen Lösungsansätzen."

Sonderpreise

  • Baugruppe Balingen – Erlebnisreich Wohnen, Balingen. Bauherr: Erlebnisreich Wohnen GmbH & Co. KG, Balingen, Architektur: Löffler_Schmeling Architekten PartGmbB, Karlsruhe, Freiraumplanung: Melanie Klemp – Naturnahe Gartengestaltung, Inzigkofen-Vilsingen.

Mit dem Projekt ist der Jury zufolge dauerhaft bezahlbarer Wohnraum unter Wahrung der Nachhaltigkeitsprinzipien und eine wohltuende Alternative zur Vereinzelung in der umgebenden Einfamilienhauszone geschaffen worden.

  • Maggie, Regensburg. Bauherr: Baugenossenschaft Margaretenau eG, Regensburg, Architektur: Luxgreen Climadesign, Regensburg.

Die Jury: "Die Einbeziehung der Bewohner sowie der Erhalt der heimatlichen Struktur im Rahmen der Sanierung und behutsamen, materialgerechten Dachaufstockung eines bestehenden Wohnkomplexes aus den 1920er Jahren sind wichtige Faktoren für den Erfolg des Projektes."

Wohnbauprojekte: bezahlbar und klimafreundlich

Ausgelobt wird der Preis alle zwei Jahre von der Arbeitsgruppe "Kooperation", die sich aus dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) und dem Deutschen Städtetag (DTS) zusammensetzt – gefördert und unterstützt vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), der DZ Hyp AG und dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla).

"Sowohl im Neubau als auch im Bestand zeigen die Projekte, wie bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann, der den Anforderungen des Klimaschutzes sowie der Gebäude- und Wohnumfeldgestaltung gerecht wird", sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko. "Gerade angesichts stark steigender Baukosten seien innovative Wohnungsbaukonzepte neben einer verlässlichen Förderung wichtiger denn je  und weisen den Weg in die Zukunft des Mehrfamilienhausbaus."

Teilnahmeberechtigt waren private und öffentliche Bauherren, Projektentwickler, Architekten und weitere am Projekt beteiligte Planer in Abstimmung mit den Bauherren. Zugelassen waren Projekte, die in Deutschland zwischen Anfang 2018 und Ende 2021 realisiert worden sind: Wohngebäude mit Miet- und Eigentumswohnungen, Wohn- und Geschäftshäuser und bislang anderweitig genutzte Gebäude, die überwiegend für Wohnzwecke neu gebaut, modernisiert, umgebaut, ergänzt und / oder umgenutzt wurden.

Weitere Informationen zum Deutschen Bauherrenpreis 2022


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Schlagworte zum Thema:  Award, Gdw, Wohnungsbau

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