Gemeinkosten

In vielen Unternehmen und Branchen lässt sich der Großteil der Kosten nicht mehr direkt auf einzelne Produkte oder Dienstleistungen zurechnen, sie sind vielmehr Gemeinkosten. Gemeinkosten entstehen auf mehreren Wegen.

1) durch die Abnahme direkt zurechenbarer Einzelkosten der Herstellung z. B. durch Entfall von Stückentlohnung und

2) durch Entscheidungen über Vorbedingungen der Herstellung („Strukturkosten“) in Form der Gebäude- und technischen Infrastruktur (Maschinen), der Verwaltungsbereiche, der Rechts- und Organisationsform usw.

Damit wird aber auch deutlich: Gemeinkosten lassen sich nicht vermeiden, sie lassen sich im optimalen Fall nur auf das effiziente Maß begrenzen.
In Theorie und Praxis wurden verschiedene Methoden und Instrumente zur Gemeinkostensteuerung entwickelt, so beispielsweise die Gemeinkostenwertanalyse, Zero Base Budgeting oder Kaizen Costing. Sie setzen darauf, Gemeinkosten als Block zu kürzen oder zu begrenzen, da sie als etwas im Grunde Vermeidbares angesehen werden.

Die Bedeutung der Gemeinkosten

Die Planung, Steuerung und Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der Gemeinkosten ist der Kern des Gemeinkostencontrollings. Es nimmt dabei Einfluss auf die interne Effizienz im Sinne des Verhältnisses von internen Leistungen zu eingesetzten Mitteln. Dass diese internen Leistungen, wie z. B. eine Rechnungsbuchung, auch Einfluss auf die Marktleistungen haben, darf bei der Diskussion über Gemeinkosten und interne Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht gelassen werden. Mithin ist das Gemeinkostencontrolling – wie jedes Controlling – nicht eine einmalige, sondern eine permanente Aufgabe der Unternehmensführung.