Tz. 518

Stand: EL 61 – ET: 11/2007

Nach § 34 Abs 1 KStG idF des StSenkG bzw Abs 2 idF des UntStFG ist die Neufassung des § 8a KStG

bei kj-gleichem Wj ab dem VZ 2001 und
bei abw Wj 2000/2001 ab dem VZ 2002

anzuwenden. § 8a KStG idF des StSenkG erfasst auch Vergütungen, die in den vorgenannten VZ gezahlt werden oder auf einer Vereinbarung vor diesen VZ beruhen.

§ 34 Abs 6b KStG idF des StSenkG ist nicht einschlägig, da er nur die erstmalige Anwendung des § 8a KStG idF des StandOG regelt (hierzu s §54 KStG 1999 Tz 46 ff). Der Gesetzgeber hat offensichtlich übersehen diese Einschränkung in § 34 Abs 6b KStG idF des StSenkG aufzunehmen. GlA s Freiling/Schmucker (IStR 2001, 97, 101) und Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn2). In § 34 KStG idF des UntStFG ist die Anwendungsregel zu § 8a KStG idF des StandOG nicht mehr enthalten.

Auch bei Neugründungen mit abw Wj in 2001 ist § 8a KStG nF bereits ab dem VZ 2001 anzuwenden.

Wegen der erstmaligen Anwendung in den Fällen der Umstellung des Wj in 2001 s § 34 KStG Tz 12  ff. Wegen einer "verzögerten" Anwendung des § 8a KStG nF durch Umstellung des Wj in 2001 von einem abw Wj auf ein kj-gleiches Wj s Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn R 2).Wegen der Anwendungsprobleme, die sich daraus ergeben, dass für die Anwendung des § 8a KStG nF auf den VZ – und nicht auf das Wj der Kap-Ges abgestellt wird, s Freiling/Schmucker (IStR 2001, 97, 102).

 

Tz. 519

Stand: EL 61 – ET: 11/2007

Da nach § 8a Abs 2 KStG für die Ermittlung des safe haven das anteilig dem AE zuzurechnende handelsbilanzielle EK zum Schluss des vorangegangenen Wj maßgebend ist ( s Tz 292  ff), muss

bei kj-gleichem Wj das EK bereits zum 31.12.2000 und
bei abw Wj 2000/2001 das EK zum Ende des Wj 2000/2001

erhöht werden, um eine Umqualifizierung der Vergütungen in vGA zu vermeiden. Das EK kann durch Erhöhung des Stamm-Kap oder durch Einzahlung in die Kap-Rücklage iSv § 272 Abs 2 Nr 4 HGB erhöht werden. Seibt (DStR 2000, 2061, 2076) weist zutr darauf hin, dass bei einer Erhöhung des Stamm-Kap die Wirksamkeit der Satzungsänderung die Eintragung im H-Reg bei kj-gleichem Wj vor dem 31.12.2000 voraussetzt.

 

Tz. 520

Stand: EL 61 – ET: 11/2007

Ist das EK wegen vorübergehender Verluste (s § 8a Abs 2 S 3 KStG idF des StSenkG) gemindert, erhöht sich bis zu der Wiederherstellung des urspr EK das für § 8a KStG maßgebliche EK und damit das für den AE zulässige FK durch Gewinnrücklagen oder Einlagen nicht. Hierzu s Tz 365  ff und s Schr des BMF v 15.12.1994, BStBl I 1995, 25 Rn 34. In diesen Fällen müssen zur Anpassung des anteilig dem AE zuzurechnenden handelsbilanziellen EK an den verschärften § 8a KStG nF Einlagen iHd noch nicht ausgeglichenen Verluste zuz der infolge der verringerten safe haven erforderlichen EK-Erhöhung geleistet werden, da die Einlagen erst gegen die Verluste – ohne Erhöhung des anteiligen EK – verrechnet werden.

Da die Frist zur Wiederherstellung des EK erst mit Ablauf des Verlustjahres beginnt ( s Tz 371 ), führen Einlagen in dem Verlustjahr zur Erhöhung des für das Folgejahr maßgebenden anteiligen EK.

 

Tz. 521

Stand: EL 61 – ET: 11/2007

Prinz (GmbHR 2000, 293) empfiehlt eine fremdübliche Umschuldung noch in 2000. Ebenfalls hierzu s Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn R 7). Seibt (DStR 2000, 2061, 2076) empfiehlt im Einzelfall die Ausgliederung des Geschäftsbetriebs der Kap-Ges auf eine GmbH & Co KG nach § 24 UmwStG. Wegen der Kritik an einer fehlenden Übergangsregelung s Rödder in Schaumburg/Rödder, 528 und Prinz, FR 2000, 1061, 1063. Da der Zeitraum zwischen der Verabschiedung des StSenkG und dem In-Kraft-Treten der verschärften Regelungen des § 8a KStG nF ausreichend ist um bestehende Finanzierungen anzupassen, ist nach der – uE zutr – Ansicht von Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn R 6) in der fehlenden Übergangsregelung kein Verstoß gegen Verfassungsrecht zu sehen. Wegen Möglichkeiten zur Verbesserung der EK-Struktur s Lechner/Zimmermann in Oppenhoff & Rädler, 225.

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