Umstritten ist schon, ob der Wohnsitzbegriff für das Einkommensteuerrecht und das Kindergeldrecht gleich zu beurteilen ist (BFH v. 28.9.2007 – III S 28/06, BFH/NV 2008, 50; v. 20.11.2008 – III R 53/05, BFH/NV 2009, 564; v. 24.5.2012 – III R 14/10, BStBl. II 2012, 897; Musil in Hübschmann/Hepp/Spitaler, AO/FGO, § 8 AO Rz. 40), weil der Einkommensteuerbescheid kein Grundlagenbescheid für den Kindergeldbescheid darstellt (BFH v. 28.9.2007 – III S 28/06, BFH/NV 2008, 50; a.A. FG München v. 10.5.2007 – 5 K 2794/05; Wendl in Herrmann/Heuer/Raupach, § 62 EStG Rz. 5). Da das Kindergeld eine Steuervergütung darstellt und nach § 31 EStG die steuerliche Freistellung eines Einkommensbetrags i.H.d. Existenzminimums eines Kindes einschließlich der Bedarfe für Betreuung und Erziehung oder Ausbildung bewirken soll, ist eine unterschiedliche Beurteilung eher befremdlich.

Für die Begriffe Wohnsitz und gewöhnlicher Aufenthalt gelten deshalb wohl die Legaldefinitionen der §§ 8 und 9 AO und die Erläuterungen AEAO zu §§ 89 durchgängig. Der Wohnsitzbegriff des § 8 AO deckt sich mit dem des § 30 Abs. 3 S. 1 SGB I (Bauhaus in Korn, EStG, § 62 Rz. 16 und § 63 Rz. 16).

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