Zusammenfassung

 
Überblick

Fachkräftemangel und demografischer Wandel führen seit Jahren dazu, dass die Wünsche und Sorgen der Nachwuchskräfte in den Fokus rücken. Zuerst erhielt die Generation Y, also alle Menschen, die in den Jahren 1980 bis 1994 geboren wurden, besondere Aufmerksamkeit. Nun wurde sie abgelöst von der Generation Z, zu der alle Menschen zählen, die ab der Mitte der 90er-Jahre bis 2010 geboren wurden. Sie sind die Arbeitskräfte von heute und morgen. Doch junge Menschen entscheiden sich selten für die Steuerberatung als potenziellen Arbeitsbereich. Allem voran liegt das nach wie vor am schlechten Image der Branche in dieser Zielgruppe. Eine Studie der Haufe Group beleuchtet, wo die Probleme liegen, und zeigt Lösungswege auf.

Hintergrund der Studie

Die steuerberatenden Berufe sind vom Fachkräftemangel und demografischen Wandel stark betroffen. Laut der Berufsstatistik 2021 der Bundessteuerberaterkammer sind 26,7 % ihrer Mitglieder zwischen 51 und 60 Jahre alt, 17,5 % zwischen 61 und 70 Jahre alt und 12,5 % sogar älter als 70 Jahre. Die Branche sucht bereits auf vielen verschiedenen Wegen nach Nachwuchskräften, dennoch klagen nicht wenige Kanzleien über fehlende oder nicht ausreichend genügende Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen. Wenn die Branche sich nicht gegenseitig die wenigen wechselwilligen Fachkräfte streitig machen möchte, muss sie ein besonderes Augenmerk auf die jungen Menschen richten, die sich jetzt oder in ein paar Jahren für ihren Berufsweg entscheiden.

Deshalb hat sich die Haufe Group in einer repräsentativen Studie der Generation Z und ihrer Einstellung zur Steuerberatung gewidmet. Mit der Studie sollen Erkenntnisse geliefert werden, die dem Bereich Steuerberatung helfen, ein neues Image zu entwickeln und so für die Generation Z attraktiver zu werden.

Wer wurde befragt?

Der Fokus der Studie liegt auf der Generation Z und dort auf denjenigen Vertreter:innen, die durch ihre Ausbildung, ihr Studium oder ihren professionellen Weg die höchste Wahrscheinlichkeit aufweisen, in der Steuerberatung arbeiten zu können oder zu wollen.

Insgesamt wurden im August 2022 1280 Online-Interviews mit Befragten durchgeführt, die nach 1997 geboren wurden und in Deutschland leben. Unterschieden wurden drei Zielgruppen: Abiturient:innen (aus Gymnasien und Wirtschaftsgymnasien), Studierende (Wirtschafts-, Rechts-, Sozial- oder Sprachwissenschaften) und potenzielle Quereinsteiger:innen (die in den Bereichen Wirtschafts-, Rechts-, Sozial- oder Sprachwissenschaften arbeiten).

Was sind die Ergebnisse?

Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse der Befragung: Die größte Herausforderung der Steuerberatungsbranche sind geringe Attraktivität und schlechtes Image. Nur 18 % der Zielgruppe könnte sich vorstellen, in der Steuerberatung zu arbeiten. Mit diesem Ergebnis liegt die Branche nur im Mittelfeld des Rankings ausgewählter Berufsfelder der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.

Während der Anteil männlicher Befragter, die sich vorstellen können, in der Steuerberatung zu arbeiten bei 21 % liegt, ist der Anteil der weiblichen Befragten mit 12 % deutlich geringer. Eine weitere Zusammenfassung der Ergebnisse zeigt die folgende Grafik:

Was zählt für die Generation Z?

Die Studie unterscheidet bei der Frage, was der Generation Z bei der Berufswahl wichtig ist, zwischen Begeisterungseigenschaften, Vergleichskriterien und Basiseigenschaften.

Die Basiseigenschaften "hohe Verdienstchancen" sowie "gute Jobaussichten" müssen aus Sicht der Befragten immer erfüllt sein. Allein mit der Erfüllung dieser Eigenschaften kann jedoch noch keine Branche punkten.

Mithilfe der Vergleichskriterien könnte man sich hingegen positiv von anderen konkurrierenden Berufsfeldern abgrenzen. Diese zeichnen sich durch eine abwechslungsreiche, flexible Arbeit mit Weiterbildungsmöglichkeiten, einer hohen Arbeitsplatzsicherheit und einer guten Work-Life-Balance aus. Auch hier liegt die Steuerberatung allerdings weitgehend unter dem Durchschnitt.

Unter Begeisterungseigenschaften fallen Begriffe wie Gleichberechtigung, dynamisches Arbeitsumfeld, angesagter Beruf und kreative Aufgabenfelder. Keine dieser Eigenschaften wird in einem großen Prozentsatz bei den Befragten mit der Steuerberatung assoziiert.

Nur bei dem Kriterium "Hohe Arbeitsplatzsicherheit" wird die Steuerberatungsbranche mit 26 % positiv wahrgenommen, was auch der Realität entspricht. Bei allen anderen abgefragten Kriterien schneiden die steuerberatenden Berufe vergleichsweise weniger gut ab.

Wo informiert sich die Generation Z?

Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie sich zum Thema Beruf und Berufswahl über Social Media informieren. Dabei sind Instagram und YouTube die Kanäle, die am häufigsten verwendet werden. Aber auch wenn Social Media Nummer Eins ist, sollte die Kommunikation über mehrere Kanäle erfolgen, da die Generation Z im Durchschnitt vier Informationsquellen nutzt: Social Media, Freunde und Bekannte, Schule oder Universität, Berufsportale. Bei der Untersuchung der Informationsquellen, speziell zu Berufen in der Steuerberatung, geben die Befragten an, sich mehr Informationen auf den Webseiten der Steuerkanzleien zu wünschen, auß...

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