Die Erarbeitung eines neuen bzw. die Weiterentwicklung von bestehenden Geschäftsmodellen sollte im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses erfolgen.[1] Dieser ist gekennzeichnet durch fortwährende kleine Verbesserungsschritte und die Zusammenarbeit mit einem Team.

 
Merksatz: Die Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells ist kein Ziel an sich, sondern ein Weg. Die Steuerkanzlei befindet sich auf einem Weg, um das bestehende unternehmerische Potenzial zu erkennen, zu bewerten und schließlich zu nutzen.

Der Ablauf ist geprägt von einer Ideensammlung, der Analyse von Ausgangslage und Realisierungsmöglichkeiten, der Erarbeitung des Geschäftsmodells unter Zuhilfenahme von Methoden und der Umsetzung des Ergebnisses.[2] Schließlich werden die Elemente zu einem neuen nachhaltigen Geschäftsmodell integriert. Dies kann inkrementell als Anpassung eines erfolgreichen (nachhaltigen) Geschäftsmodells erfolgen, oder als mehr oder weniger revolutionäre Neuentwicklung.

 
Merksatz: Das nachhaltige Geschäftsmodell der Steuerkanzlei sollte am Mandanten orientiert entwickelt werden. Das erfordert eine enge Zusammenarbeit mit künftigen Mandanten und anderen Stakeholdern. Eine frühzeitige Abstimmung gerade von Beratungsansätzen und -ideen sowie der Schlüssel-Aktivitäten mit den künftigen Mandanten testet die spätere Realisierbarkeit.

Die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle setzt häufig bei den Schlüssel-Aktivitäten an. Hierzu hilft eine Analyse der Wertschöpfungs- bzw. Lieferkette.[3] Dabei wird regelmäßig in die primären Wertschöpfungsstufen und in die unterstützenden Funktionen unterschieden. Neben den Aktivitäten der Organisation (und von Partnern) ist der Umgang mit Material, Informationen, finanziellen und weiteren Ressourcen von Relevanz. Nachfolgende Abbildung zeigt Beispiele für den Einbezug von Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette für einen möglichen Mandanten einer Steuerkanzlei.

Quelle: In Anlehnung an Porter/Kramer, Harvard Business Review 2006, S. 86.

Abb. 3: Ansatzpunkte für mehr Nachhaltigkeit in der Wertschöpfung

[1] Vgl. Schallmo, Geschäftsmodelle erfolgreich entwickeln und implementieren, 2013, S. 87ff.
[2] Vgl. Ahrend, Geschäftsmodell Nachhaltigkeit: Ökologische und soziale Innovationen als unternehmerische Chance 2016.
[3] Vgl. Ceres, Supplier self-assessment questionnaire (SAQ): Building the foundation for sustainable supply chains, 2012, https://www.ceres.org/resources/tools/supplier-self-assessment-questionnaire-saq-building-foundation-sustainable-supply, zuletzt geöffnet am 14.9.2020.

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