Rn. 20
Stand: EL 155 – ET: 12/2021
Die FinBeh haben dagegen zu prüfen (= dies sind die übrigen Tatbestandsvoraussetzungen der Vorschrift, BFH BStBl II 2004, 711):
(1) | ob die vorgelegte Bescheinigung von der nach Landesrecht zuständigen (s dazu H 7i EStH 2020 iVm BMF v 04.6.2015, BStBl I 2015, 506) oder der von den Landesregierungen bestimmten Behörde ausgestellt worden ist (R 7i Abs 3 S 1 Nr 1 EStR 2012; Beck, DStR 2009, 1412; Kratzsch in Frotscher/Geurts, § 7i EStG Rz 49), |
(2) | ob die bescheinigten Aufwendungen steuerlich dem Gebäude/Gebäudeteil iSd § 7i Abs 1 EStG zuzurechnen sind (R 7i Abs 3 S 1 Nr 3 EStR 2012; Kratzsch in Frotscher/Geurts, § 7i EStG Rz 47), |
(3) | ob weitere Zuschüsse für die bescheinigten Aufwendungen gezahlt werden oder worden sind (R 7i Abs 3 S 1 Nr 4 EStR 2012; Kratzsch in Frotscher/Geurts, § 7i EStG Rz 49), |
(4) | ob die Aufwendungen bei einer Einkunftsart oder bei einem zu eigenen Wohnzwecken genutzten Gebäude wie SA (§ 10f EStG) berücksichtigt werden können (R 7i Abs 3 S 1 Nr 5 EStR 2012; Kratzsch in Frotscher/Geurts, § 7i EStG Rz 49), |
(5) | in welchem VZ die erhöhten Absetzungen, die Verteilung von Erhaltungsaufwand (§ 11b EStG) oder der Abzug wie SA (§ 10f EStG) berücksichtigt werden können (R 7i Abs 3 S 1 Nr 6 EStR 2012; Beck, DStR 2009, 1412; Kratzsch in Frotscher/Geurts, § 7i EStG Rz 49), |
(6) | wer die Aufwendungen getragen hat und wem sie als Abzugsberechtigten zuzurechnen sind (BFH BStBl II 2001, 796; H 7i EStH 2020 "Bindungswirkung der Bescheinigung"); Kaligin, DStR 2009, 1763; Kratzsch in Frotscher/Geurts, § 7i EStG Rz 50; s Rn 21). |
Die FinVerw nimmt für sich auch in Anspruch, prüfen zu dürfen, ob die bescheinigten Aufwendungen zu den HK, den nach § 7i Abs 1 S 5 EStG begünstigten AK (also ob es sich zB nicht um einen Neubau handelt, BFH BStBl II 2004, 711), zu den sofort abziehbaren BA/WK (insb Erhaltungsaufwand, so BFH BStBl II 2004, 711) oder zu den nicht abziehbaren Ausgaben gehören (R 7i Abs 3 S 1 Nr 2 EStR 2012; Kratzsch in Frotscher/Geurts, § 7i EStG Rz 49). Soweit darin allerdings im Einzelfall auch die Frage enthalten ist, ob es sich um einen "Neubau" handelt, war dies abzulehnen, s Rn 18a.
Rn. 20a
Stand: EL 155 – ET: 12/2021
Für den Fall, dass die Bescheinigung der Denkmalbehörde noch fehlt, darf (und muss) das FA iR seiner Ermessensentscheidung nach §§ 155 Abs 2, 162 Abs 5 AO prüfen, ob und ggf in welcher Höhe es Sanierungsaufwendungen bereits in seinem Folgebescheid berücksichtigt (BFH X R 7/12, BStBl II 2015, 12; s dazu schon BayLfSt v 14.09.2012, DStR 2012, 2080).
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