Rn. 182i

Stand: EL 163 – ET: 02/2023

Wirtschaftliches Eigentum kann auch dann beim nutzungsberechtigten Hersteller zu verorten sein, wenn diesem das gesicherte Recht eingeräumt wird, das Grundstück zu derart vorteilhaften Konditionen zu erwerben, dass bei typischem Geschehensablauf von der Ausübung der Kaufoption auszugehen ist (Deep-in-the-money-Kaufoption, vgl zB BFH v 18.11.1970, I 133/64, BStBl II 1971, 133; BFH v 08.06.1995, IV R 67/94, BFH/NV 1996, 101), der Grundstückseigentümer an Wertsteigerungen also nicht mehr partizipiert und sein Herausgabeanspruch damit (nahezu) wertlos ist. Ein Zurechnungswechsel wird in Optionsfällen nur dann angenommen, wenn nach erfolgter Inbesitznahme, Übergang der Berechtigung zur laufenden Nutzung und bestehender Möglichkeit, den zivilrechtlichen Eigentümer an der Veräußerung und Belastung des Grundstücks, dh an aperiodischer Nutzung zu hindern, aufgrund der Optionsmodalitäten und der Umstände des Falls eine hohe Ausübungswahrscheinlichkeit gegeben ist (zur Ausübungswahrscheinlichkeit in Immobilienfällen grundlegend BFH v 26.01.1970, IV R 144/66, BStBl II 1970, 264 (Leasingnehmer mit Kaufoption); BFH v 18.11.1970, I 133/64, BStBl II 1971, 133 (Mieter mit Kaufoption/Mietkauf); BFH v 29.07.1981, I R 62/77, BStBl II 1982, 107 (Pächter mit Kaufoption); BFH v 10.06.1988, III R 18/85, BFH/NV 1989, 348; BFH v 02.06.2016, IV R 23/13, BFH/NV 2016, 1433 bzgl Teilamortisations-Immobilienleasing mit Kaufoption des Mieters, der zugleich Erbbaurechtsverpflichteter ist).

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