Rn. 103

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Als Tätigkeit wird jedes zur Erzielung von Einkünften iSd § 2 Abs 1 Nr 1–7 EStG dienende Verhalten verstanden, vgl Horn in H/H/R, § 34 EStG Rz 62 (August 2019) mwH zur Rspr; es muss sich also um eine steuerlich relevante Tätigkeit handeln, vgl Sieker in K/S/M, § 34 EStG Rz B 115 (November 2016).

Auch die FinVerw umschreibt den Begriff als ein "Tun" (vgl H 200 EStH 2004) im Rahmen eines gegenseitigen Vertrags oder eines öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnisses und führt weiter aus, dass § 34 Abs 2 Nr 4 EStG grds für alle Einkunftsarten gilt, vgl R 34.4 Abs 1 S 1 EStR 2012.

Damit durfte auch nach Ansicht der FinVerw die frühere (restriktivere) Rspr zu § 34 Abs 3 EStG aF, wonach die Vorschrift keine Anwendung findet auf Einkünfte aus KapVerm (vgl BFH v 22.04.1966, BStBl III 1966, 462), VuV (vgl BFH v 14.06.1963, BStBl III 1963, 380) und Rentenzahlungen (vgl BFH v 31.07.1970, BStBl II 1970,784) überholt sein, glA Sieker in K/S/M, § 34 EStG Rz B 118–119 (November 2016); Horn in H/H/R, § 34 EStG Rz 60 (August 2019); Lindberg in Brandis/Heuermann, § 34 EStG Rz 49 (August 2022); R 34.4 Abs 1 S 1 EStR 2012.

Ausschlaggebend hierfür ist, dass der Begriff "Entlohnung" durch "Vergütung" ersetzt wurde.

Es kommt nicht darauf an, ob die Tätigkeit tatsächlich ausgeübt worden ist (vgl BFH v 17.07.1970, BStBl II 1970, 683) bzw ob die Tätigkeit während des ganzen Jahres aufrechterhalten wurde (vgl BFH v 14.10.2004, BFH/NV 2005, 135).

Die Gegenleistung für die Nichtausübung einer Tätigkeit fällt nicht unter § 34 Abs 2 Nr 4 EStG (vgl BFH v 13.02.1987, BStBl II 1987, 386), sondern ist ggf begünstigt nach §§ 34 Abs 2 Nr 2 EStG iVm 24 Nr 1 Buchst b EStG.

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