Angemessenheit

In die Prüfung der Angemessenheit der Gesamtbezüge des Gesellschafter-Geschäftsführers ist auch die ihm erteilte Pensionszusage einzubeziehen. Diese ist mit der fiktiven Jahresnettoprämie nach dem Alter des Gesellschafter-Geschäftsführers im Zeitpunkt der Pensionszusage anzusetzen, die er selbst für eine entsprechende Versicherung zu zahlen hätte, abzüglich etwaiger Abschluss- und Verwaltungskosten. Sieht die Pensionszusage spätere Erhöhungen vor oder wird sie später erhöht, ist die fiktive Jahresnettoprämie für den Erhöhungsbetrag auf den Zeitpunkt der Erhöhung der Pensionszusage zu berechnen; dabei ist von den Rechnungsgrundlagen auszugehen, die für die Berechnung der Pensionsrückstellung verwendet werden. Das gilt nicht für laufende Anpassungen an gestiegene Lebenshaltungskosten. Zur Ermittlung der Angemessenheitsgrenze für die Gesamtbezüge > BMF vom 14.10.2002, BStBl I S. 972. Zur Überversorgung wegen überdurchschnittlich hoher Versorgungsanwartschaften und bei Nur-Pension > BMF vom 3.11.2004, BStBl I S. 1045, Rn. 7, > BMF vom 13.12.2012, BStBl 2013 I S. 35, > BFH vom 31.3.2004, I R 70/03, BStBl II S. 937, und > BFH vom 28.4.2010, I R 78/08, BStBl 2013 II S. 41.

(Anlage 17 II)

Erdienbarkeit

Die Zusage einer Pension an einen beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführer führt zu einer vGA, wenn der Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt der Zusage der Pension und dem vorgesehenen Zeitpunkt des Eintritts in den Ruhestand weniger als 10 Jahre beträgt (> BFH vom 21.12.1994, I R 98/93, BStBl 1995 II S. 419 sowie > BMF vom 1.8.1996, BStBl I S. 1138 und > BMF vom 9.12.2002, BStBl I S. 1393).

Die zur Direktzusage entwickelten Grundsätze gelten auch bei einer mittelbaren Versorgungszusage in Gestalt einer rückgedeckten Unterstützungskassenzusage (> BFH vom 20.7.2016, I R 33/15, BStBl 2017 II S. 66).

Die Zusage einer Pension an einen nicht beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführer führt zu einer vGA, wenn

Eine Pensionszusage muss zur Vermeidung einer vGA vor der Vollendung des 60. Lebensjahres des Gesellschafter-Geschäftsführers erteilt worden sein (> BFH vom 5.4.1995, I R 138/93, BStBl II S. 478). Diese Grundsätze sind auch bei einer nachträglichen Erhöhung der Zusage anzuwenden (> BFH vom 23.9.2008, I R 62/07, BStBl 2013 II S. 39). Um eine nachträgliche Erhöhung kann es sich auch handeln, wenn ein endgehaltsabhängiges Pensionsversprechen infolge einer Gehaltsaufstockung mittelbar erhöht wird und das der Höhe nach einer Neuzusage gleichkommt (> BFH vom 20.5.2015, I R 17/14, BStBl 2015 II S. 1022).

Wird bei einer bestehenden Versorgungszusage lediglich der Durchführungsweg gewechselt, so löst allein diese Änderung keine erneute Erdienbarkeitsprüfung aus (> BFH vom 7.3.2018, I R 89/15, BStBl 2019 II S. 70).

(Anlage 17 III)

Ernsthaftigkeit

Bei einer vertraglichen Altersgrenze von weniger als 62 Jahren ist davon auszugehen, dass keine ernsthafte Vereinbarung vorliegt (> BMF vom 9.12.2016, BStBl I S. 1427).

Finanzierbarkeit

Zur Finanzierbarkeit von Pensionszusagen gegenüber Gesellschafter-Geschäftsführern > BFH vom 8.11.2000, I R 70/99, BStBl 2005 II S. 653, > BFH vom 20.12.2000, I R 15/00, BStBl 2005 II S. 657, > BFH vom 7.11.2001, I R 79/00, BStBl 2005 II S. 659, > BFH vom 4.9.2002, I R 7/01, BStBl 2005 II S. 662 und > BFH vom 31.3.2004, I R 65/03, BStBl 2005 II S. 664 sowie > BMF vom 6.9.2005, BStBl I S. 875

Fortführung eines Dienstverhältnisses

Zur vGA bei Fortführung eines Dienstverhältnisses nach Eintritt des Versorgungsfalls > BFH vom 5.3.2008, I R 12/07, BStBl 2015 II S. 409 und > BFH vom 23.10.2013, I R 60/12, BStBl 2015 II S. 413 sowie > BMF vom 18.9.2017, BStBl I S. 1293

Invaliditätsversorgung - dienstzeitunabhängig

Die Zusage einer dienstzeitunabhängigen Invaliditätsversorgung zugunsten eines Gesellschafter-Geschäftsführers i. H. v. 75 % des Bruttogehalts führt wegen Unüblichkeit zur vGA (> BFH vom 28.1.2004, I R 21/03, BStBl 2005 II S. 841).

Kapitalabfindung

Sagt eine Kapitalgesellschaft ihrem beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführer anstelle der monatlichen Rente "spontan" die Zahlung einer Kapitalabfindung der Versorgungsanwartschaft zu, so ist die gezahlte Abfindung regelmäßig vGA (> BFH vom 11.9.2013, I R 28/13, BStBl 2014 II S. 726 und > BFH vom 23.10.2013, I R 89/12, BStBl 2014 II S. 729). Bei nicht beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführern > BFH vom 28.4.2010, I R 78/08, BStBl 2013 II S. 41.

Lebenshaltungskosten

Zur Pensionserhöhung wegen gestiegener Lebenshaltungskosten > BFH vom 27.7.1988, I R 68/84, BStBl 1989 II S. 57

Lebensgefährtin

Zur Pensionszusage zugunsten e...

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