Entscheidungsstichwort (Thema)

Zollbefreiung, Einfuhrumsatzsteuerbefreiung, Begriff des Straßenfahrzeugs, Treibstoff in Landfahrzeugen, Treibstoff in Lokomotiven

 

Leitsatz (amtlich)

Die Art. 112 Abs. 1 Buchst. a der Verordnung (EWG) Nr. 918/83 des Rates vom 28. März 1983 über das gemeinschaftliche System der Zollbefreiungen in der durch die Verordnung (EWG) Nr. 1315/88 des Rates vom 3. Mai 1988 geänderten Fassung, 107 Abs. 1 Buchst. a der Verordnung (EG) Nr. 1186/2009 des Rates vom 16. November 2009 über das gemeinschaftliche System der Zollbefreiungen, 82 Abs. 1 Buchst. a der Richtlinie 83/181/EWG des Rates vom 28. März 1983 zur Festlegung des Anwendungsbereichs von Artikel 14 Absatz 1 Buchstabe d) der Richtlinie 77/388/EWG hinsichtlich der Mehrwertsteuerbefreiung bestimmter endgültiger Einfuhren von Gegenständen in der durch die Richtlinie 88/331/EWG des Rates vom 13. Juni 1988 geänderten Fassung und 84 Abs. 1 Buchst. a der Richtlinie 2009/132/EG des Rates vom 19. Oktober 2009 zur Festlegung des Anwendungsbereichs von Artikel 143 Buchstaben b und c der Richtlinie 2006/112/EG hinsichtlich der Mehrwertsteuerbefreiung bestimmter endgültiger Einfuhren von Gegenständen sind dahin auszulegen, dass sie keine Anwendung auf Lokomotiven finden.

 

Normenkette

EWGV 918/83 Art. 112 Abs. 1; EGV 1186/2009 Art. 107 Abs. 1; EWGRL 181/83 Art. 82 Abs. 1; EGRL 132/2009 Art. 84 Abs. 1

 

Beteiligte

Lietuvos gelezinkeliai

Lietuvos gelezinkeliai AB

Muitines Departamentas prie Lietuvos Respublikos Finansu Ministerijos

Vilniaus teritorine muitine

 

Verfahrensgang

Mokestiniu gincu komisija prie Lietuvos (Litauen) (Urteil vom 17.05.2011; ABl. EU 2011, Nr. C 226/27)

 

Tatbestand

„Zollfreie und von der Mehrwertsteuer befreite Einfuhr von Waren ‐ Treibstoff in den Hauptbehältern von Landkraftfahrzeugen ‐ Begriff ‚Straßenkraftfahrzeug‘ ‐ Lokomotiven ‐ Straßentransport und Eisenbahntransport ‐ Grundsatz der Gleichbehandlung ‐ Grundsatz der Neutralität“

In der Rechtssache C-250/11

betreffend ein Vorabentscheidungsersuchen nach Art. 267 AEUV, eingereicht von der Mokestinių ginčų komisija prie Lietuvos Respublikos Vyriausybés (Litauen) mit Entscheidung vom 17. Mai 2011, beim Gerichtshof eingegangen am 20. Mai 2011, in dem Verfahren

Lietuvos gelezinkeliai AB

gegen

Vilniaus teritoriné muitiné,

Muitinés departamentas prie Lietuvos Respublikos finansų ministerijos

erlässt

DER GERICHTSHOF (Vierte Kammer)

unter Mitwirkung des Kammerpräsidenten J.-C. Bonichot, der Richterin A. Prechal, des Richters K. Schiemann (Berichterstatter), der Richterin C. Toader und des Richters E. Jarašiūnas,

Generalanwalt: Y. Bot,

Kanzler: C. Strömholm, Verwaltungsrätin,

aufgrund des schriftlichen Verfahrens und auf die mündliche Verhandlung vom 26. April 2012,

unter Berücksichtigung der Erklärungen

‐ der Lietuvos geleźinkeliai AB, vertreten durch J. Sakalauskas und K. Švirinas, advokatai,

‐ des Vilniaus teritoriné; muitiné, vertreten durch L. Markevičiené als Bevollmächtigte,

‐ der Muitinés departamentas prie Lietuvos Respublikos finansu ministerijos, vertreten durch A. Šipavičius als Bevollmächtigten,

‐ der litauischen Regierung, vertreten durch D. Kriaučiūnas und D. Stepaniené als Bevollmächtigte,

‐ der griechischen Regierung, vertreten durch G. Papadaki und I. Bakopoulos als Bevollmächtigte,

‐ der Europäischen Kommission, vertreten durch A. Steiblyté und C. Soulay als Bevollmächtigte,

aufgrund des nach Anhörung des Generalanwalts ergangenen Beschlusses, ohne Schlussanträge über die Rechtssache zu entscheiden,

folgendes

Urteil

Rz. 1

Das Vorabentscheidungsersuchen betrifft die Auslegung von

‐ Art. 112 Abs. 1 Buchst. a der Verordnung (EWG) Nr. 918/83 des Rates vom 28. März 1983 über das gemeinschaftliche System der Zollbefreiungen (ABl. L 105, S. 1) in der durch die Verordnung (EWG) Nr. 1315/88 des Rates vom 3. Mai 1988 (ABl. L 123, S. 2) geänderten Fassung (im Folgenden: Verordnung Nr. 918/83);

Art. 107 Abs. 1 Buchst. a der Verordnung (EG) Nr. 1186/2009 des Rates vom 16. November 2009 über das gemeinschaftliche System der Zollbefreiungen (ABl. L 324, S. 23);

‐ Art. 82 Abs. 1 Buchst. a der Richtlinie 83/181/EWG des Rates vom 28. März 1983 zur Festlegung des Anwendungsbereichs von Artikel 14 Absatz 1 Buchstabe d) der Richtlinie 77/388/EWG hinsichtlich der Mehrwertsteuerbefreiung bestimmter endgültiger Einfuhren von Gegenständen (ABl. L 105, S. 38) in der durch die Richtlinie 88/331/EWG des Rates vom 13. Juni 1988 (ABl. L 151, S. 79) geänderten Fassung (im Folgenden: Richtlinie 83/181) und

‐ Art. 84 Abs. 1 Buchst. a der Richtlinie 2009/132/EG des Rates vom 19. Oktober 2009 zur Festlegung des Anwendungsbereichs von Artikel 143 Buchstaben b und c der Richtlinie 2006/112/EG hinsichtlich der Mehrwertsteuerbefreiung bestimmter endgültiger Einfuhren von Gegenständen (ABl. L 292, S. 5).

Rz. 2

Dieses Ersuchen ergeht im Rahmen eines Rechtsstreits zwischen der Lietuvos gelezinkeliai AB (litauische Eisenbahnaktiengesellschaft, im Folgenden: LG) und dem Vilniaus teritoriné muitinés (Zollamt Vilnius) über die Nacher...

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