Steuerberater sollten ein besonderes Interesse an geordneten digitalen Prozessen haben, wollen sie nicht riskieren, dass in der Übergangszeit neben dem monatlichen Buchhaltungsordner noch diverse E-Mails mit XML-Dateien vom Mandanten versendet werden. Die Fehleranfälligkeit und damit Ineffizienzen, die sich Steuerkanzleien in der aktuellen Lage des Fachkräftemangels nicht leisten können, sind augenscheinlich. Sie sind auch nicht i. S. der E-Rechnung, die durch die Reduktion von manuellen Erfassungstätigkeiten in der Buchhaltung zu einer höheren Produktivität führen kann. Die Veränderungen, die durch die E-Rechnung verstärkt werden, sind in der Branche nicht neu. Teile der Steuerberaterzunft verstehen sich bereits als digitale Prozessoptimierer. Auch Fort- und Weiterbildungsangebote zu FAITs, Schnittstellenmanagern, Fibu- und Buchhaltronikern zeugen von einem veränderten Kompetenzprofil in der Buchhaltung.

Digitales Mandantenonboarding, Verfahrensdokumentationen, Digitalisierung der Bestandsmandate – Digitale Steuerkanzleien kennen die Software ihrer Mandanten und die dazugehörigen Prozesse. Sie legen Wert auf medienbruchfreien Datenaustausch vom Vorsystem des Mandanten direkt ins Hauptsystem in der Kanzlei. Sie beraten proaktiv zu digitalen Lösungen für Reisekosten, Fahrtenbuch und Kreditkartenabrechnungen.

Beratungen zur E-Rechnung werden bei Mandanten, die digitale Prozesse und entsprechende Software bereits etabliert haben, voraussichtlich gering ausfallen. Die Veränderungen werden sich in erster Linie auf Konfigurationen in der Software beziehen. Hier kann der Steuerberater eine aufklärende und koordinative Rolle einnehmen. Die oben beschriebenen Vorteile der erhöhten Produktivität durch die E-Rechnung werden bei den vollständig digitalen Beratern ebenfalls geringer ausfallen. Sie erhalten die Rechnungsinformationen bereits über Schnittstellen und Software. Die Transformation im Geschäftsfeld der Buchführung kann bei ihnen mithilfe der E-Rechnung, zumindest was den Datenerhalt angeht, weitergetrieben werden.

Mandanten im B2B-Bereich, die der Digitalisierung bisher eher abgeneigt gegenüberstanden, müssen durch die Pflicht zur E-Rechnung digitalisieren. Digitale Steuerberater können sich so den 100 % digitale Mandate im Bereich Finanzbuchführung weiter annähern, ohne ihre Papiermandanten "vor die Tür setzen" zu müssen.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Steuer Office Excellence. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge