Tz. 99

Stand: EL 84 – ET: 08/2015

Ob ein bestimmter Kap-Ertrag aus einer Ausschüttung stammt, für die das stliche Einlagekonto als verwendet gilt, entscheidet sich grds in der Differenzrechnung nach § 27 Abs 1 S 3 KStG der ausschüttenden Kö. Der BFH (s Urt des BFH v 19.07.1994, BStBl II 1995, 362) sieht – uE zutr – in der gesonderten Feststellung des Einlagekontos der Kö für den ESt-Bescheid des AE formal keinen Grundlagenbescheid iSd § 175 Abs 1 S 1 Nr 1 AO (glA s Urt des FG BaWü v 18.11.2011, EFG 2012, 949; Rev-Az BFH: VIII R 50/11). Gleichwohl, so die Rspr (s Urt des BFH v 19.05.2010, BStBl II 2014, 937, ergangen zu § 27 KStG 1999; weiter s Urt des BFH v 28.01.2015 BFH/NV 2015, 1022, ergangen zu § 27 KStG 2002), entfaltet der Bescheid über die Feststellung des Einlagekontos über § 20 Abs 1 S 1 Nr 1 S 3 EStG materiell-rechtliche Bindungswirkung auch für die AE. Wegen Einzelheiten hierzu s § 27 KStG Tz 113.

Nach der hM ist die St-Besch iSd § 27 Abs 3 KStG keine materielle rechtliche Voraussetzung dafür, dass der AE die Regelung des § 20 Abs 1 Nr 1 S 3 EStG in Anspruch nehmen kann (aA s Urt des Nds FG v 11.12.2008, EFG 2009, 1963, rkr; offen gelassen im Beschl des BFH v 03.02.2010, BFH/NV 2010, 1128). Danach gehören die Bezüge nicht zu den Einnahmen, soweit sie aus Ausschüttungen einer Kö stammen, für die Beträge aus dem stlichen Einlagekonto als verwendet gelten. Für die Inanspruchnahme der St-Freiheit der Einlagerückzahlung hat die St-Besch die Qualität eines bloßen Nachweises (Beweismittel). Wenn sie fehlt, kann der Nachweis auch auf andere Weise erbracht werden, zB durch die Besteuerungsunterlagen der ausschüttenden Kö. Die hM überzeugt im Hinblick auf die durch § 27 Abs 5 S 1 bis 3 KStG idF des SEStEG geschaffene Rechtslage nicht. Näheres hierzu s § 27 KStG Tz 113 Buchst b und Tz 172 ff.

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