Tz. 159

Stand: EL 109 – ET: 03/2023

Nach der früheren Rspr des VIII. Senats des BFH (insbes s Urt des BFH v 09.03.1982, BStBl II 1982, 540; v 29.11.1982, BStBl II 1983, 272, 274; v 22.05.1984, BStBl II 1984, 746; v 10.12.1985; BStBl II 1986, 342, 343; v 18.12.1986, BStBl II 1988, 521, 524; v 13.10.1987, BStBl II 1988, 252, 255; v 31.10.1989, BStBl II 1990, 532; v 24.04.1990, BStBl II 1990, 539 und v 30.04.1991, BStBl II 1991, 574: dazu auch s Scholtz, DStR 1990, 547) bezieht Einnahmen aus KapV, wer KapV gegen Entgelt zur Nutzung überlässt. Der VIII. Senat des BFH stellt auf die Tätigkeit der Kap-Überlassung ab und rechnet dem Kap-Geber die Erträge entspr der Dauer der Kap-Überlassung zu. Nach der Rspr des VIII. Senats sind die Eink aus KapV stlich demjenigen zuzurechnen, "dem die Einnahmen zivilrechtlich gebühren". Der BFH (s Urt des BFH v 30.04.1991, BStBl II 1991, 574) führt aus, dass bei der Zurechnung von Kap-Erträgen die in § 101 Nr 2 Hs 2 BGB geregelte bzw eine im Einzelfall abw vereinbarte Aufteilung von Dividenden auch der Besteuerung zu Grunde zu legen ist (dazu auch s Gutbroch, GmbHR 1995, 551). Auch in späteren Urt (s Urt des BFH v 14.12.1999, BStBl II 2000, 34 und BFH/NV 2000, 707) hat der VIII. Senat des BFH seine frühere Rspr bestätigt.

Der GrS des BFH hat sich (s Beschl des BFH v 29.11.1982, BStBl II 1983, 272) dem Urt v 09.03.1982 (BStBl II 1982, 540) angeschlossen, brauchte sich darin aber nicht dazu zu äußern, wie eine von der Regel des § 101 Nr 2 Hs 2 BGB abw Vereinbarung zur Zurechnung der Dividenden stlich zu beurteilen ist. Wegen der Frage, wer den Tatbestand der Erzielung von Eink aus KapV erfüllt, hat selbst der I. Senat des BFH (s Urt des BFH v 18.12.1986, BStBl II 1988, 521, 524) auf die Rspr des VIII. Senats und des GrS hingewiesen, ohne sich jedoch im Urt-Fall detailliert damit auseinandersetzen zu müssen.

Döllerer (DStR 1984, 383, 390), Scholtz (DStZ 1990, 602) und Hönle (BB 1993, 252) sehen in dieser Rspr einen Grundsatz bestätigt, wonach für die stliche Zurechnung von Kap-Erträgen die zivilrechtliche Zuordnung maßgebend ist.

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