Was bedeutet eigentlich Vermögensberatung aus der Hand des Steuerberaters?

Eine wichtige Erkenntnisse ist, sie anders ist als Vermögensberatung durch Banken, Versicherungen oder freie Finanzdienstleister. Die Vermögensberatung durch Steuerberater grenzt sich sogar ganz bewusst davon ab.

Die Definition dieser Dienstleistung muss daher Steuerberater-spezifisch vorgenommen werden. Kerngedanke ist dabei die Analogie zur Unternehmensplanung mit der Betonung der Aspekte "Transparenz schaffen", "Entscheidungsgrundlagen liefern" und "strategisch beraten".

Dabei liegt der Schwerpunkt darin, über rechentechnische Modelle Zusammenhänge transparent aufzuzeigen, um den Mandanten bessere Entscheidungsgrundlagen zu liefern. Die Beratung findet nur auf strategischer Ebene statt. Also in der transparenten Darstellung von Vor- und Nachteilen der möglichen Handlungsalternativen.

Viele Steuerberater haben Scheu vor dieser Beratungsschiene, weil sie die Nähe zur reinen Produktberatung fürchten. Die nachfolgenden Ausführungen zeigen allerdings, dass sich die allermeisten Beratungsaspekte von den Produkten abgrenzen und eher der klassischen betriebswirtschaftlichen Beratung entsprechen, nur mit anderen Zahlen und einem anderen Fokus.

Da es zurzeit noch an einer theoretischen Definition der Vermögensberatung durch den Steuerberater fehlt, wird an dieser Stelle auf die gängige wissenschaftliche Erklärung des darin enthaltenen wesentlichen Teilaspekts der privaten Vermögens- und Finanzplanung verwiesen. Diese ist ein "systematischer Ansatz, der mit betriebswirtschaftlichen Methoden eine individuelle und bedarfsorientierte Optimierung der privaten Liquiditäts-, Finanz- und Vermögenslage des Mandanten ermöglicht".[1] Andere Definitionen betonen zusätzlich noch den Dienstleistungscharakter und die langfristige Betreuung des Mandanten.[2]

[1] Vgl. Vogelsang/Sachs/Uppena/Oehme/Liebing/Knorr, Handbuch Finanz- und Vermögensgestaltungsberatung, 2000, S. 25 ff.
[2] Vgl. Kloepfer, Marketing für die private Finanzplanung, 1999, S. 51; Kruschev, Private Finanzplanung, 1999, S. 21.

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