Vermietung eines Arbeitszimmers oder Homeoffice an den Arbeitgeber
Vermietung eines Arbeitszimmers oder Homeoffice
Vermietet der Steuerpflichtige eine Einliegerwohnung als Homeoffice an seinen Arbeitgeber für dessen betriebliche Zwecke, war nach der bisherigen BFH-Rechtsprechung (BFH Urteil vom 16.09.2004 - VI R 25/02, Haufe Index 1278260), der sich die Finanzverwaltung angeschlossen hatte (BMF, Schreiben v. 13.12.2005, Haufe Index 1464182), vom Vorliegen der Einkünfteerzielungsabsicht auszugehen, selbst wenn wegen der Koppelung des Mietvertrags an die Amts – oder Berufszeit des Arbeitnehmers und im Hinblick auf die Höhe des Mietzinses Zweifel am Vorliegen der Einkünfteerzielungsabsicht bestehen.
Objektbezogene Überschussprognose
Dies sieht der BFH aktuell jedoch anders. Er hat entschieden, dass es sich bei der zweckentfremdeten Vermietung von Wohnraum an den Arbeitgeber zu dessen betrieblichen Zwecken (z.B. als Arbeitszimmer oder als Homeoffice) um Gewerbeimmobilien handelt, für die die Einkünfteerzielungsabsicht ohne typisierende Vermutung durch objektbezogene Überschussprognose festzustellen ist (Urteil vom 17.04.2018 - IX R 9/17, Haufe Index 11931173). Ist die zu erstellende Überschussprognose bei einem vorrangigen betrieblichen Interesse des Arbeitgebers an der Vermietung der Wohnung des Arbeitnehmers an den Arbeitgeber negativ, mangelt es an der Einkünfteerzielungsabsicht nach § 21 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 EStG, mit der Folge, dass ein steuerlich unbeachtlicher Vorgang auf der privaten Vermögensebene vorliegt. In einem derartigen Fall kann dann auch kein steuerpflichtiger Arbeitslohn vorliegen.
Übergangsregelung durch BMF
Das BMF folgt der neuen Sichtweise des BFH und hat die zur amtlichen Veröffentlichung vorgesehene Entscheidung zum Anlass genommen, das bisher maßgebende BMF-Schreiben v. 13.12.2005 zu überarbeiten und an die aktuelle Rechtslage anzupassen. Eine Übergangsregelung sieht jedoch aus Vertrauensschutzgründen vor, dass für vor dem 1.1.2019 abgeschlossene Mietverträge nicht beanstandet wird, wenn bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung eine Einkünfteerzielungsabsicht weiterhin unterstellt wird.
BMF, Schreiben v. 18.1.2019, IV C 1 - S 2211/16/10003 :005, veröffentlicht am 13.5.2019
-
Geänderte Nutzungsdauer von Computerhardware und Software
8.1845
-
0,03 %-Regelung für Fahrten zwischen Wohnung und Tätigkeitsstätte
5.687
-
1. Neuregelungen ab 2023 und BMF-Schreiben
4.188
-
Unterhaltsaufwendungen als außergewöhnliche Belastung
2.091
-
Steuerbonus für energetische Baumaßnahmen
1.9676
-
Umsatzsteuerliche Behandlung kleiner Photovoltaikanlagen ab 2023
1.639
-
2. Voraussetzungen der Sonderabschreibung
1.436
-
Steuerbefreiung nach § 3 Nr. 72 EStG für kleinere Photovoltaikanlagen ab 2022
1.07941
-
1. Wachstumschancengesetz verbessert Sonderabschreibung für neue Mietwohnungen
979
-
Übermittlung von SEPA-Lastschriftmandaten in ELSTER
885
-
Umsatzsteuerliche Behandlung von Tankkartensystemen
24.01.2025
-
Geänderte Programmablaufpläne für den Lohnsteuerabzug 2025
24.01.2025
-
Pauschbeträge für unentgeltliche Wertabgaben 2025
23.01.2025
-
Steuerfreiheit von Stipendien
22.01.2025
-
Ermittlung der Bewirtschaftungskosten nach § 187 BewG
22.01.2025
-
Baupreisindizes zur Anpassung der Regelherstellungskosten
22.01.2025
-
Wesentliche Betriebsgrundlage bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben
21.01.2025
-
Umsatzsteuervergünstigungen aufgrund des Zusatzabkommens zum NATO-Truppenstatut
21.01.2025
-
Grundsteuer in den verschiedenen Bundesländern
20.01.2025
-
Investmentvermögen i. S. des § 18 Abs. 2a InvStG
17.01.2025