Wie Sie mit Worten Verbindungen schaffen: Externe Feedback-Kultur in Anwaltskanzleien
Warum will ich das wissen?
Eigentlich ist die Antwort ganz einfach: Entsprechende Überprüfungen und Anpassungen erhöhen die Qualität der kanzleieigenen Dienstleistungen. Sie fördern die Verbundenheit mit Ihren Stakeholdern – also all jenen, die ebenfalls ein Interesse an der Sache haben – und unterstützen die strategische Ausrichtung Ihrer Kanzlei. Andererseits kann dabei manche Herausforderung unter dem Tisch hervorgekehrt werden. Auch wenn Sie Zeit und Ressourcen nicht scheuen: Sie riskieren Negativmeldungen, die den Arbeitsaufwand weiter erhöhen, die Stimmung belasten und im schlimmsten Fall – etwa bei der Veröffentlichung auf Online-Plattformen – Dritte abschrecken können.
Warum lohnt sich externes Feedback trotz allem?
Haben Sie schon einmal erlebt, was passiert, wenn etwas ungehindert suboptimal weiterläuft? Neben den Verbesserungschancen verliert man vor allem eines: die Kontrolle darüber, wer was wann wem wie erzählt. So etwas kann allenfalls dem englischen Königshaus egal sein: Da wird zwar nicht vor Ort kritisiert, aber am Referendars-Stammtisch über die stoffelige Art der Partner gelästert. Die Loyalität sinkt. Der Mandant ärgert sich im Stillen über ein schlampiges Vorgehen und kommt beim nächsten Rechtsproblem nicht wieder. Der Krankenstand steigt, weil sich die Mitarbeiter nicht (mehr) wohlfühlen. Und Multiplikatoren wenden sich im Bedarfsfall achselzuckend ab, weil der Kontakt zu ihnen im Vorfeld nicht richtig gepflegt wurde.
Wie gehe ich am besten vor?
Was Sie im Rahmen Ihrer Feedbackkultur einführen sollten, sind zum einen strukturierte Verfahren. Starten Sie Kundenbefragungen, erkunden Sie Signale während und vor allem auch nach Abschluss des Mandats. Analysieren Sie systematisch Ihre Online-Bewertungen – nicht zuletzt in den sozialen Medien. Integrieren Sie die Antworten dann in Ihre Qualitätssicherungsprozesse – seien es Abläufe, Fortbildungen oder neue Angebote aller Art.
Wie etabliere ich eine gute Kommunikationskultur?
Zum anderen sollten Sie unbedingt auf eine offene Kommunikationskultur achten. Dies gilt sowohl nach innen als auch nach außen gegenüber Kunden & Co. Ermutigen Sie Ihre Stakeholder zu präzisen Bewertungen der Zusammenarbeit. Schätzen Sie auch kritische Beiträge und bringen Sie dies zeitnah zum Ausdruck! Was Sie hingegen unbedingt vermeiden sollten, sind nachträgliche Vorwürfe: Sie sind der direkte Weg dazu, dass Ihr Gegenüber beim nächsten Mal lieber schweigt. Niemand möchte, dass ihm Kritik „auf die Füße fällt“ – diesen Eindruck sollten Sie unbedingt vermeiden.
Oder was meinen Sie? Wie immer freuen wir uns auf Ihre Rückmeldungen!
Weitere Beiträge:
Recht auf Entwicklung: die Kunst des internen Feedbacks in Anwaltskanzleien
Wie Sie mit Mentoringprogrammen guten Kanzleinachwuchs heranziehen
-
Abschreibung: Gebrauchter PKW als Geschäftswagen sinnvoll?
1.073
-
Angemessene Beileidswünsche beim Tod von Mitarbeitern, Mandanten und Geschäftspartnern
4381
-
Anwalt darf die anwaltlich vertretene Gegenseite nicht direkt kontaktieren
424
-
Fristverlängerung bei Gericht beantragen - Fehlerquellen und Haftungsgefahren
390
-
Drohung des Anwalts mit Mandatsniederlegung zur Unzeit
2482
-
Anwalt muss laut BGH auf Mandantenfrage unverzüglich antworten
2161
-
Oberster Bremer Datenschützer bekräftigt Pflicht zur E-Mail-Verschlüsselung
206
-
Einspruchsfrist versäumt: Was ist bei Bescheidverspätung oder Verlust in der Post zu beachten?
197
-
Wegfall der Geschäftsgrundlage - gelingt selten oder nie
166
-
Wann macht eine Streitwertbeschwerde Sinn?
115
-
Ständig zu früh zur Arbeit als Kündigungsgrund
21.12.2025
-
Anwaltliches Berufsrecht: Bundesregierung beschließt umfassende Reform
19.12.2025
-
5 gute Gründe gegen eine Kanzleigründung
11.12.2025
-
Späte Verjährung beim Anwaltsregress
10.12.2025
-
Kuriose Ziegenattacke im Streichelzoo
07.12.2025
-
Mandantenübernahmeklausel mit Pflicht zu 20%-Abgabe stellt verdecktes Wettbewerbsverbot dar
03.12.2025
-
Zukunft mit Recht: Arbeiten bei PwC Legal.
02.12.2025
-
Kein Schadenersatz für vom Patienten ramponierten Zahnarztstuhl
23.11.2025
-
Individuelle Beratungsgespräche ersetzen keine Fachanwaltsfortbildung
17.11.2025
-
7-jähriger kaufte für 33.000 EUR Spiele im Google-Playstore
09.11.2025