Rz. 132

Andererseits sind die Reisekosten stets zu erstatten, wenn keine ausdrückliche Einschränkung bei der Beiordnung eines auswärtigen Anwalts erfolgt ist.[266] Denn die in § 121 Abs. 3 ZPO vorgesehene Beschränkung richtet sich an das Gericht und nicht an den beigeordneten Rechtsanwalt. Gem. § 48 Abs. 1 richtet sich der Umfang des Anspruchs gegen die Staatskasse nach dem Beiordnungs- oder Bestellungsbeschluss. Zu erstatten sind wegen § 46 allerdings nur die notwendigen Reisekosten. Reisekosten zur Wahrnehmung eines Gerichtstermins (außer einem reinen Verkündungstermin) sind dabei stets erstattungsfähig.[267]

[266] OLG Hamm 16.3.2017 – II-6 WF 26/17; OLG Düsseldorf AGS 2014, 196 = NJW-Spezial 2014, 253; KG AGS 2010, 612 = RVGreport 2011, 118 = FamRZ 2011, 835; OLG Brandenburg AGS 2009, 237 = MDR 2009, 175; OLG Dresden AGS 2009, 451 = JurBüro 2009, 368; OLG Naumburg AGS 2009, 75 = MDR 2009, 234; OLG Oldenburg JurBüro 2004, 324; OLG Stuttgart JurBüro 2008, 261; OLG Nürnberg AGS 2008, 457 = NJW-Spezial 2008, 200; OLG Celle Rpfleger 2007, 403; KG MDR 2004, 474; OLG München Rpfleger 2002, 159; LG Magdeburg AGS 2008, 458; a.A. OLG Stuttgart FamRZ 2005, 2007; OLG Hamm AGS 2005, 353 = MDR 2005, 538; OLG Naumburg OLGR Naumburg 2001, 486, OLGR Naumburg 2002, 310, noch zu § 126 Abs. 1 S. 2 BRAGO.

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