Rn 1

§ 568 ergänzt § 542. Die durch ihn angeordnete Schriftform erfüllt in erster Linie eine Warnfunktion. Weitere Zwecke sind Rechtsklarheit und Rechtssicherheit (BayObLG NJW 81, 2197 [BayObLG 14.07.1981 - Allg. Reg. 32/81]; Hamm NJW 82, 452 [BayObLG 24.11.1981 - Allg. Reg. 64/81]). § 568 I gilt für ordentliche, außerordentliche und auch vorzeitige Kündigungen von Mietverhältnissen über Wohnraum aller Art (s § 557 Rn 3, § 535 Rn 12 ff; dort auch zu Mischmietverhältnissen), auch Werkmietwohnungen (LAG Köln ZMR 08, 963) und für die in § 549 II, III genannten Mietverhältnisse, und zwar durch Mieter und Vermieter (LG Wuppertal WuM 05, 585 [LG Wuppertal 08.07.2005 - 10 S 16/05]; AG Gifhorn WuM 92, 250 [AG Gifhorn 06.08.1991 - 13 C 214/91]) sowie durch Dritte, zB Insolvenzverwalter. § 568 gilt auch für Änderungskündigungen nach § 573b. § 568 II gilt demgegenüber, soweit §§ 574 ff greifen, nur für Kündigungen des Vermieters (§§ 573–573b; §§ 573d I, 575a I), nicht aber für die Beendigung des Mietverhältnisses durch Zeitablauf in einem Zeitmietvertrag (§ 575) oder durch die zulässige Befristung von Mietverhältnissen nach § 549 II, III. Auf andere Gestaltungsrechte oder Erklärungen, die auf Abschluss eines Vertrags zur Aufhebung des Mietvertrags gerichtet sind, zB Anfechtung oder Rücktritt, ist § 568 I nicht analog anzuwenden (LG Aachen WuM 93, 734; aA AG Köln WuM 93, 119).

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge