a) Einzelne Verbundsache im Beschwerdeverfahren

 

Rz. 495

Auch nach Ansicht des OLG Frankfurt a.M. beläuft sich der Verfahrenswert der Kindschaftssache auch dann nach § 44 Abs. 2 S.I 1 FamGKG auf 20 % des Wertes der Ehesache, wenn ausschließlich die im Scheidungsverbund entschiedene Kindschaftssache mit der Beschwerde angefochten wird.[471]

[471] OLG Frankfurt a.M., Beschl. v. 30.1.2015 – 5 UF 360/14, BeckRS 2015, 05797 = NZFam 2015, 325; ebenso: OLG Saarbrücken, Beschl. v. 2.11.2018 – 6 UF 82/18, NJOZ 2020, 15; OLG Karlsruhe, Beschl. v. 27.8.2015 – 16 WF 161/15, BeckRS 2015, 16352 = AGS 2015, 456.

b) Übergangsrecht

 

Rz. 496

Zum Übergangsrecht (Stichtag 1.1.2021) hat das OLG Frankfurt a.M. entschieden:

Zitat

"Die Wertfestsetzung findet ihre Grundlage in § 45 Abs. 1 Nr. 2 FamGKG in der seit dem 1.1.2021 geltenden Fassung. Hierbei ist gem. § 63 Abs. 1 S. 2 FamGKG für das Beschwerdeverfahren auf den durch das Kostenrechtsänderungsgesetz zum 1.1.2021 erhöhten Verfahrenswert nach § 45 Abs. 1 Nr. 2 FamGKG abzustellen, da die Beschwerde nach diesem Stichtag eingelegt worden ist. § 40 Abs. 2 S. 1 FamGKG, wonach der Beschwerdewert durch den Wert des ersten Rechtszuges begrenzt wird, steht dem nicht entgegen, da § 63 Abs. 1 S. 2 FamGKG insoweit als Spezialregelung Vorrang gebührt (vgl. Schneider/Dürbeck, NZFam 2021, 206 (209))."[472]

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