Microjobbing per App

Apps, Social Games und soziale Netzwerke: Inzwischen können auch Personaler auf zahlreiche New-Media-Angebote zurückgreifen. Unser Enterprise-2.0-Experte Stephan Grabmeier testet die Anwendungen. Heute: Microjobbing per App. Wie Personaler eine "Mobile Workforce" aufbauen können.

Das Geld liegt auf der Strasse: Die letzte Studie des High-Tech Verbands Bitkom hat gezeigt, dass in Deutschland rund 34 Prozent der Bevölkerung ein Smartphone nutzen, bei den unter 30-Jährigen beträgt der Anteil sogar 51 Prozent. Tendenz stark steigend. In Verbindung mit dem mobilen Internet führt dies zu einer unglaublichen Vernetzung und einem neuen Potenzial an Möglichkeiten, die sich Unternehmen eröffnen. "Microjobbing" ist eine dieser spannenden neuen Segmente.

Dabei handelt es sich nicht um ein neues Arbeitsbeschaffungsprogramm der Bundesregierung – nein, es ist die Antwort der kreativen Avantgarde "Crowd Jobs" mittels mobiler Vernetzung zu schaffen.

"Appjobber" greift genau dieses Thema auf. Die Idee dahinter ist simpel und genial zugleich. Die App zeigt auf einer Landkarte, wo in der Umgebung kleine Jobs zu erledigen sind, wie beispielsweise die Geschwindigkeitsbegrenzung überprüfen, neue Gastronomie melden, neue Produkte testen, Apps checken, Fotos von bestimmten Orten machen oder den Service vor Ort testen. Werden diese Jobs ausgewählt, erscheint zunächst eine Jobkurzbeschreibung. Aber auch eine ausführliche Beschreibung ist jeweils vorhanden. Entscheidet man sich dafür, einen Job anzunehmen, klickt man auf "Job beginnen" und los geht’s. Nun hat man drei Stunden Zeit, den Job zu erledigen. Solange bleibt er reserviert. Wurde der Job ordnungsgemäß erledigt, erhält man meist zwischen ein und zwei Euro, die gutgeschrieben und später bequem ausgezahlt werden.

Der Aufbau der App ist übersichtlich, einfach und klar strukturiert. Es gibt die Möglichkeit, sich seine angenommenen oder abgeschlossenen Jobs anzeigen zu lassen, eine Suchfunktion von Jobs in der Nähe, eine Aktualisierungsmöglichkeit sowie eine Lokalisierungsmöglichkeit des eigenen Standorts. Möchte man sich lediglich informieren, welche Jobs momentan zu vergeben sind, ist dies auch ohne Anmeldung möglich.

Sicher spricht Appjobbing nicht jede Zielgruppe an und reich wurde bisher damit auch noch niemand. Jedoch zeigt sie in einem ersten Schritt, welche neuen Möglichkeiten sich auftun eine Art "Mobile Workforce" aufzubauen. In einem weiteren Schritt wäre es aus HR-Sicht auch denkbar, über ein solches Format für einen geschlossenen, definierten Personenkreis eine Art Geocaching für Bewerber aufzuziehen, die sie auf diese Weise schon mit dem Unternehmen beschäftigen könnten und kleine Aufgaben erledigen müssten. Wer sich an meinen letzten Beitrag "Mobile Job Apps" erinnert, diesen mit etwas Gamification würzt, kann sich ausmalen, dass hier ein großes Potential für HR und Marketing zu heben ist.

Ich bin gespannt wie mutig die HR-Verantwortlichen in den Unternehmen sind: Wie viele werden prüfen, was aus diesem Trend umzusetzen ist?

Mein Fazit

Nutzen der Anwendung: 5 Sterne *****

  • Möglichkeit zur Aufbesserung des Taschengelds
  • einfache Bedienung

  • klar und übersichtlich strukturiert

Technik: 5 Sterne *****

  • läuft auf iPad und iPhone

  • auch für Android erhältlich

Preis: 5 Sterne *****

  • kostenlos

Bewertung: 1-5 Sterne (1 Stern: nahezu unbrauchbar – 5 Sterne: unschlagbares Highlight)

Schlagworte zum Thema:  Crowdworking, Personalarbeit