Kolumne Recruiting: Stellenanzeigen zielgenau einsetzen

Für alle Recruiter, die mit ihren Stellenanzeigen mehr anfangen wollen als "Post and Pray" zu betreiben, hat Kolumnist Henner Knabenreich einen heißen Tipp: Mit "Programmatic Job Advertising" lassen sich Kandidaten zielgenau ansprechen.

Auch wenn das Zeitalter des „Post and Pray“ vermeintlich ja vorbei ist, so ist und bleibt die Stellenanzeige das wichtigste Medium, wenn es darum geht, Stellen bekannt zu machen. Wobei genau das der Punkt ist: Die Stelle bekannt zu machen. Wollen Sie aktiv Suchende erreichen, so gehört die Veröffentlichung der Stellenanzeige auf der eigenen Karriere-Website zu Ihrem Pflichtprogramm. Um zusätzliche Reichweite zu erzielen, wählen Sie dann eine Jobbörse Ihrer Wahl. Fertig ist der effiziente Recruiting-Mix.

Stellenanzeigen: Nur schalten ist zu wenig

So zumindest denken offensichtlich viele Unternehmensvertreter. Das kann funktionieren, wird aber in Anbetracht eines stetig enger werdenden Wettbewerbs um die Arbeitskräfte da draußen immer unwahrscheinlicher. Zumal es ja nicht nur damit getan ist, die Stellen zu veröffentlichen. Selbige sollten ja auch Lust machen auf die Bewerbung. Eine Stellenanzeige sollte immer als Einladung verstanden werden – eine wertschätzende Einladung auf Augenhöhe, versteht sich. Ich möchte hier nicht in die Tiefe einer Gestaltung einer Stellenanzeige gehen, diese sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein.

Platzierung der Stellenanzeige ist entscheidend

Es geht mir vielmehr darum zu zeigen, wie Sie mit Ihrer Stellenanzeige auch diejenigen erreichen, für die sie geschrieben wurde. Also Mitarbeitende von morgen, die bestmöglich auf diese Stelle passen. Leider ist es ja nun mal so, dass in vielen Fällen genau diese Menschen bereits in Lohn und Brot stehen. Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass es gemäß verschiedener Studien mit der Arbeitszufriedenheit eben nicht zum Besten bestellt ist. Heißt im Umkehrschluss: Mit einer geschickt platzierten Stellenanzeige erreichen Sie auch die, die wechselwillig sind.

Nun haben wir ja eben gelesen, dass eine Schaltung in (nur) einer Stellenbörse und auf der eigenen Website hier wenig erfolgversprechend scheint. Zumal die Reichweiten der Jobbörsen stetig abnimmt – was auch daran liegen dürfte, dass selbige immer mehr werden. Natürlich spielt auch der demografische Wandel eine große Rolle: Das Erwerbspersonenpotenzial nimmt sukzessive ab. Dumm nur, dass das irgendwie nicht so recht zur brummenden Wirtschaft passt.

Tools zur Anzeigenplatzierung nutzen

Was also tun? Auf den Trend Active Sourcing aufspringen? Oder auf moderne Marketingformen vertrauen, die die Stellenanzeige genau dort platzieren, wo sich Ihre Zielgruppe tummelt? Die, wir erinnern uns, nicht aktiv auf der Suche ist. Tatsächlich bieten hier Tools wie Jobspreader oder HeyJobs eine perfekte Lösung. So wird Ihre Vakanz zum einen bestmöglich auf verschiedenen Job-Plattformen platziert, wo sie dank Google eine größtmögliche Reichweite erzielt. Ergänzt wird dies wiederum durch eine gezielte Ansprache potenzieller Kandidaten über Facebook-Ads.

Mithilfe von Re-Targeting Kandidaten punktgenau ansprechen

Das Tüpfelchen auf dem "i" ist dann das Ausspielen von Anzeigen via Re-Targeting. Sie kennen das von Ihrem letzten Besuch im Online-Shop: Auf einmal werden Sie auf Schritt und Tritt von zuvor angesehenen Schuhen, Taschen oder Möbeln auf den von Ihnen bevorzugten Online-Medien verfolgt. Auch einige Online-Stellenbörsen machen sich die Technik zunutze, gehen dabei aber mit der Gießkanne vor. 

Gezieltes Re-Targeting aber ermöglicht tatsächlich eine punktgenaue Ansprache von potenziellen Kandidaten. Ob es zu einer Bewerbung kommt, hängt allerdings ganz entscheidend von der Gestaltung Ihrer Stellenanzeige beziehungsweise der Ansprache dort ab. Und: Vom Bewerbungsprozess. Der sollte möglichst einfach gestaltet sein und der Bewerber möglichst schnell zum Ziel kommen. Genau dem wird beispielsweise HeyJobs gerecht.

Programmatic Job Advertising: jetzt starten

Während im Online Marketing diese Art der Lead-Generierung schon länger gang und gäbe ist, stehen wir im Personalmarketing mit dem so genannten „Programmatic Job Advertising“ noch ziemlich am Anfang. Wenn es aber darum geht, sowohl passive als auch aktive Kandidaten für uns zu begeistern, geht an dieser Art der Ansprache in Zukunft kein Weg mehr vorbei. Je früher Sie also damit anfangen, umso größer ist Ihr Wettbewerbsvorteil und die Freude über die eintreffenden Bewerbungen.


Henner Knabenreich ist Geschäftsführer der Knabenreich Consult GmbH. Er berät Unternehmen bei der Optimierung ihres Arbeitgeberauftritts. Zudem ist er Initiator von www.personalblogger.net und betreibt den Blog  personalmarketing2null.de.


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