Eine destruktive Fehlerkultur zeigt sich häufig daran, dass sich Mitarbeiter für ihre Fehler schämen und diese als Makel empfinden. Die Vorgesetzten reagieren beim Auftreten eines Fehlers mit Schuldzuweisungen und Bestrafung, schlimmstenfalls mit Bloßstellung. Eine derartige Fehlerkultur erzeugt bei den Mitarbeitern ein Klima aus Versagensängsten, Selbstvorwürfen und Unsicherheit. Die Gefahr von Wiederholungsfehlern steigt. Außerdem versuchen die Mitarbeiter, Fehler zu verschweigen und zu vertuschen. Die Folge ist, dass dem Unternehmen hohe Aufwendungen zur Beseitigung von Mängeln, Umsatzverluste und ein Reputationsschaden drohen. Abbildung 1 zeigt die Wirkungskette einer destruktiven Fehlerkultur.

Quelle: Kratz, H.-J.: Aus Fehlern wird man klug – Warum irren menschlich ist und was Führungskräfte daraus lernen können, Regensburg 2021, S. 23 (modifiziert)

Abb. 1.: Wirkungskreis einer destruktiven Fehlerkultur

 
Achtung

Zehnerregel der Fehlerkosten beachten

Die Zehnerregel der Fehlerkosten (rule of ten) besagt, dass die Kosten der Fehlerbehebung in jeder einzelnen Stufe der Wertschöpfungskette, also von der Entwicklung über die Arbeitsvorbereitung, die Fertigung, die Endprüfung bis zur Auslieferung um den Faktor 10 steigen. Je später der Fehler entdeckt wird, desto höher sind somit die Kosten, diesen zu beheben.

Abb. 2: Die Zehnerregel der Fehlerkosten steigt progressiv an.

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