Wenn die Lage der Arbeitszeit variiert, entsteht Schichtarbeit. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass ein und derselbe Arbeitsplatz von unterschiedlichen Personen zu verschiedenen Tages- und/oder Nachtzeiten besetzt sein muss. Die klassische Nacht- und Schichtarbeit existiert seit es Arbeitszeiten zur Versorgung der Gesellschaft rund um die Uhr gibt. Ob Feuerwehr, Krankenhaus, Nachtwachen oder Polizei. In der modernen Arbeitswelt wird eine längere Ladenöffnungszeit im Einzelhandel oder der Telefonservice von 16 Stunden täglich durch Schichtarbeit abgedeckt. Auch technologische Gründe erfordern z. B. in der Stahlproduktion oder der chemischen Industrie Schichtarbeit von 7/24 also vollkontinuierliche Betriebszeit von 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche.
Je nach Betriebszeiterfordernissen lassen sich zwei Schichtsysteme unterscheiden: Das Zweischichtsystem besteht aus zwei Teams, die sich in der Früh- und Spätschicht abwechseln. Die einzelne Schichtzeit kann zwischen sechs und zehn Stunden lang sein. Ändert sich die Auftragslage flexibel über den Tag, so können auch versetzte Arbeitszeiten mit zwei Teams organisiert werden.
Das Dreischichtsystem besteht aus drei Schichttypen, einer Früh-, Spät- und Nachtschicht. Die Besetzung der jeweiligen Schichttypen erfolgt je nach Betriebszeitbedarf in Drei-, Vier- oder Fünfschichtteams.
Bei der Gestaltung der Schichtarbeit sind nach § 6 Abs. 1 ArbZG die gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse über die menschengerechte Gestaltung der Arbeit zu beachten. Vor allem sollen gesundheitlichen Nachteile aus qualitativem und quantitativem Schlafdefizit vorgebeugt werden. Je weniger Nachtschichten in Folge, desto besser ist dies für den Beschäftigten[1].
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