Real Estate Arena 2025: Kreativität und Innovationen

Die Real Estate Arena setzt Zeichen. Die junge Immobilienmesse überzeugt durch neue Konzepte, auch zu alten Themen. Und in allem ist viel Musik. Zwei Tage geballte Kreativität und außergewöhnliche Formate – und das kam dabei raus.

Die Real Estate Arena 2025 begann mit Musik: Eine Band begrüßte die eintreffenden Gäste vor der Halle – und setzte damit gleich zu Beginn ein Zeichen. Diese Immobilienmesse ist anders: persönlicher, weniger Konvention, mehr Kreativität. Zum vierten Mal fand sie in Hannover statt, zum ersten Mal verteilt auf zwei Hallen. Seit der Premiere 2022 wächst die Messeneugründung kontinuierlich. Das ist auch Ergebnis des Zusammenschlusses mit der Real Future Conference.

In diesem Jahr trafen sich 406 ausstellende Unternehmen und rund 7.500 Besucher aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien. Gemeinsam suchten sie Antworten – in Panels, bei Keynotes, Workshops oder auch eher ungewöhnlichen Formaten wie Fishbowl-Diskussionen und Masterclasses. Das ist auch nötig: Denn der Immobiliensektor steht nach wie vor unter Druck, durch steigende Baukosten, eine unsichere Zinsentwicklung und regulatorische Anforderungen.

Olaf Lies (SPD), Niedersachsens Wirtschafts- und Bauminister, reagierte darauf in seiner Eröffnungsansprache mit klaren Worten: "Wir brauchen keinen Missmut, wir brauchen Zuversicht." Die Messe-Teilnehmer hielten sich daran: Es ging auf der Real Estate Arena vor allem um Möglichkeiten und Lösungen.

Real Estate Arena 2025 Band Eröffnung

Wie kann Wohnen bezahlbar werden?

Auf der Haufe-Bühne diskutierten Dirk Labusch, Chefredakteur der "Immobilienwirtschaft", ZIA-Hauptgeschäftsführerin Aygül Özkan und GdW-Präsident Axel Gedaschko über die politischen Voraussetzungen für bezahlbaren Wohnraum. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung erhielt in vielen Punkten Zustimmung. Gedaschko lobte den Wohnungsbau-Turbo und die Einführung des § 246e BauGB, wünschte sich jedoch weitere Regulierungen im Gesetzentwurf.

Auch die Teilnehmer der Gesprächsrunde zum Gebäudetyp E auf der Future Success Stage mit DW-Chefredakteurin Iris Jachertz, GdW-Hauptgeschäftsführerin Ingeborg Esser, Matthias Herter (Meravis) und Frank Seeger (dhu Hamburg) begrüßten die Pläne der neuen Regierung. "Wir müssen diesen Gebäudetyp E genauso wie er jetzt im Koalitionsvertrag steht, umsetzen. Nicht die DIN-Normen sind die anerkannten Regeln der Technik, sondern die baurechtlichen Standards der Länder und ein Abweichen von den DIN-Normen ist kein Mangel", betonte Esser im Grußwort.

Das sei auch für die Vermieter wichtig, weil: wenn es keinen Mangel darstelle, dann könne der Mieter sich auch nicht darauf berufen, dass er einen anderen Standard haben will, so Esser. Die Runde war sich einig, dass Künstliche Intelligenz (KI) langfristig das Bauen vereinfachen und erschwinglicher machen könne.

Real Estate Arena 2025 Tour Wohnraum für alle

"Dem Fax ein bisschen näher als der Digitalisierung"

Beim Panel von Jörg Seifert, Managing Editor der "Immobilienwirtschaft", mit Sara Kukovec, Founder & CEO Builders & Creatives, sowie Nilas Möllenkamp, Senior Key Account Manager von Syte auf der Haufe-Bühne, wurde klar, dass Künstliche Intelligenz sogar essenziell für die Branche sein wird. "Jeder kann seine Leistung mit KI fast um 40 Prozent steigern", sagte Kukovec.

Jeder, der KI in sein Geschäftsmodell übertrage, könne Dienstleistungen und Produkte anbieten, die deutlich schneller und besser seien. Wichtig sei es aber, eine gute Datenbasis zu schaffen. "Man muss einfach anfangen", ergänzte Möllenkamp. "Wir sind in der Immobilienwirtschaft dem Fax manchmal noch ein bisschen näher als der Digitalisierung". Alle würden darauf warten, dass eine bestimmte KI herauskommt, die dann alles kann. Das werde es aber nicht geben, sagte er.

Jörg Seifert Real Estate Arena 2025 Haufe Stand

KI: ERP-Anbieter müssen attraktive Angebote liefern

Dass auch die ERP-Branche wohl nicht an KI vorbeikommt, zeigte sich im Panel mit Stephanie Kreuzpaintner, CEO von Domus Software, Björn Jüngerkes, CEO von Dr. Klein WoWi, Dr. Christian Westphal, CEO von Crem Solutions, und Oliver Luttmann, CEO von Aareon Deutschland. Die Wohnungs- und Immobilienunternehmen stünden vor einer Transformation, die die Dienstleister unterstützen und für die sie attraktive Angebote bereitstellen müssen, so die Quintessenz.

Um das Thema KI ging es auch beim Panel "Social Media und KI im Recruiting". IW-Redakteur Gerald Makuzwa sprach auf der Haufe-Bühne mit Steffen Laick, Professor für Personalmanagement an der IU Internationalen Hochschule. "Teilweise in Minuten kann mit KI ein Suchauftrag oder eine Stellenanzeige erstellt werden aber auch ganze Avatare können entwickelt werden. Wofür ich früher vielleicht ein paar Stunden, vielleicht aber auch Tage gebraucht habe, kann ich jetzt innerhalb von Minuten oder ein paar Stunden wirklich wertvolle Informationen gewinnen über KI", sagte Laick.

REA25: "Niemand meckert, alle wollen machen"

Deutlich wurde: Die Branche muss sich insgesamt auf die neuen Technologien einstellen, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Viele Aussteller und Dienstleister boten hier Unterstützung an. Ein Rundgang durch die Messehallen zeigte das, ebenso die Preisverleihung der "Digitalpioniere der Wohnungswirtschaft". Mit dem Projekt "Vom T-Rex zum Doozer" holte sich die ZBVV Zentral Boden Vermietung und Verwaltung mit Tandempartner Doozer Real Estate Systems in diesem Jahr den Gesamtsieg. Schirmherr Westphal überreichte den Preis am 14. Mai auf der Messe. Er lobte den Mut der Siegerteams: "Sie gehen voran, oft mit ungewissem Ausgang, aber mit einem klaren Ziel, Dinge besser zu machen für Ihre Teams, für Mieterinnen und Mieter und für die gesamte Branche."

Der Mut von Hartwig von Saß, Projektleiter der Real Estate Arena bei der Deutschen Messe AG, hat sich zumindest schonmal ausgezahlt. Kreativität und neuen Konzepte luden die Gäste auch zum Mitmachen ein. Die Akustik war an einigen Stellen nicht ideal und von der Dimension her ist es noch ein weiter Weg bis zur "Expo-Real des Nordens". Manchmal fühlte es sich eher wie ein sehr gut besuchter Kongress an. Das ist aber nicht unbedingt ein Nachteil. Die Messe ist sehr persönlich. Kleinere Kunden und Regionen bekamen eine Chance, sich zu präsentieren und freuten sich über faire Preise.

v.l.n.r.: Jörg Seifert Iris Jachertz Dirk Labusch REA 2025

Next Level "Funny Pitches"

"Wir haben mit der vierten Veranstaltung das Next Level erreicht. Die Community ist komplett dabei – und was alle eint: Niemand meckert, alle wollen machen, alle wollen Zukunft bauen“, bilanzierte von Saß.

Die Veranstaltung endete für die Besucher schließlich genauso, wie sie begann: mit Musik. Am zweiten und letzten Tag bildete die abendliche Netzwerkparty den Abschluss. Verschiedene Gruppen traten dort mit kurzen humorvollen Darbietungen – den "Funny Pitches" – gegeneinander an. Die Podcast-Hosts Jachertz, Seifert und Labusch versuchten sich mit einem L’Immo-Rap, mussten sich aber der Siegergruppe ressource.architektur geschlagen geben. Bis zum kommenden Jahr bleibt Zeit, am Auftritt zu feilen. Der Termin dafür steht zumindest schon: Die Messe findet 2026 vom 20. bis zum 21. Mai statt.