Einbruchschutz und Energiesparen

Die Uhr wird auf Winterzeit umgestellt, die Nächte werden länger – Hochsaison für Einbrecher. Beleuchtung bietet Schutz, gleichzeitig soll Energie gespart werden. LED ist eine Lösung. Was früher die Zeitschaltuhr war, ist heute das Smart Home. Tipps vom Verwalterverband VDIV.

Einbruchschutz ist für Immobilieneigentümer und für Mieter relevant. Wichtig sind – auch in Zeiten des Energiesparens – beleuchtete Zuwege, Treppenhäuser und Tiefgaragen, sagt Jennifer Reents, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV), vor dem "Tag des Einbruchschutzes" am 30. Oktober.

Je weniger dunkle Ecken es ums Haus und auf dem Weg zur Wohnung gibt, desto sicherer ist das Zuhause. Um nicht unnötig Strom zu verbrauchen, kann für die Beleuchtung innen und außen LED genutzt werden. Auch Smart-Home-Anwendungen sind eine Lösung. Die Tipps im Überblick:

Beleuchtung: LED bevorzugen

Sinnvoll ist es laut Reents, bei der Ausstattung mit neuen Leuchtmitteln auf das EU-Energielabel zu achten. Das EU-Energielabel ist eine EU-weit einheitliche Kennzeichnung und gilt seit September 2021 für alle Leuchtmittel. Es sorgt für eine bessere Transparenz und Vergleichbarkeit von Leuchtmitteln. "A" steht dabei für Produkte mit der höchsten Energieeffizienz.

Bewegungsmelder: Vom Profi einstellen lassen

Zusätzlich sollten Bewegungsmelder eingesetzet werden, empfiehlt der VDIV: So muss das Licht nicht dauerhaft brennen und es kann  ebenfalls Energie gespart werden kann. Wichtig ist hier, dass die Bewegungsmelder richtig eingestellt sind. Falls möglich, sollten das ein Profi machen, rät die Sprecherin des Verbands. Grund: So kann Unruhe durch zu oft anspringendes Licht oder das Umgehen des Melders durch unerwünschte Personen vermieden werden.

Smart Home statt Zeitschaltuhr

"Was früher die Zeitschaltuhr war, ist heute das Smart Home beziehungsweise ein Teil davon", sagt Reents. Mit Smart-Home-Anwendungen können technische Geräte ferngesteuert und die Sicherheit erhöht werden: So geht zum Beispiel während des Urlaubs nicht mehr nur zu ein oder zwei Mal am Tag zu bestimmten Zeiten das Licht per Zeitschaltuhr in Haus oder Wohnung an, sondern zu flexiblen Zeiten, die via Smartphone gesteuert werden. "Wer Kameras installiert und mit dem System verknüpft hat, kann zusätzlich vom Urlaubsort schauen, ob zu Hause alles in Ordnung ist", so Reents weiter.

Sonstige Tipps zum Einbruchschutz

Grundsätzlich bekannt und zum "Tag des Einbruchschutzes" 2022 trotzdem erwähnenswert: Fenster sollten bei Abwesenheit stets verschlossen sein: Gekippte Fenster führen nicht nur zu Energieverlust, sondern sind für Einbrecher auch leicht zu öffnen.

Rollläden können ein zusätzlicher Schutz vor Einbruch sein und sollten nachts in jedem Fall genutzt werden. Sind sie tagsüber nicht heruntergelassen, sind sie ein Zeichen für die Anwesenheit der Bewohner. Mit Smart-Home-Anwendungen kann das bei Abwesenheit simuliert werden.

Hauseingangstüren sollten nicht von außen geöffnet werden können. Damit sie im Notfall als Fluchtweg dienen, sollte ein "Panikschloss" installiert sein: Die Tür ist so von außen verschlossen, kann aber von innen jederzeit geöffnet werden. Bei Mehrfamilienhäusern ist laut VDIV ein gutes Schließsystem mit Gegensprechanlage- oder Videofunktion ratsam – dafür sind die Eigentümer verantwortlich, denn Türen gehören zum Gemeinschaftseigentum.

Beim Einbau von kostspieligen Spezialschlössern sollte im Zweifelsfall die Eigentümergemeinschaft in die Entscheidung einbezogen oder der Verwalter um Rat gefragt werden.

Tag des Einbruchsschutzes: Staatliche Förderung

Mit der Zeitumstellung findet seit 2012 jährlich der "Tag des Einbruchschutzes" statt, als Teil der bundesweiten Kampagne "K-Einbruch" der Polizei – in diesem Jahr ist es der 30. Oktober. Neben Sicherheitstipps gibt es auch Hinweise auf staatliche Förderung von Einbruchschutzmaßnahmen. Die Schirmherrschaft der Initiative 2022 hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) übernommen.

Laut olizeilicher Kriminalitätsstatistik gab es im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche. Grund dafür waren unter anderem verbesserten Präventionsmaßnahmen, heißt es.

Kampagne "K-Einbruch": Informationen


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